Punktabzug für den Greifswalder FC

 

Original: Aprilscherz des Greifswalder SV Puls vom 1. April 2014 ...

 

Greifswald (SPA): Ein Aprilscherz könnte dem Greifswalder FC, derzeit Spitzenreiter in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern, die angestrebten Saisonziele Staffelsieg und Aufstieg verbauen. Nach Informationen, die unserer Redaktion vorliegen, flattert der Geschäftsstelle des GFC fristgerecht an diesem Samstag ein Schreiben des Landesfußballverbandes (LFV) ins Haus, in dem der Punktabzug offiziell angekündigt wird.

Damit würde der Greifswalder Vorzeigeklub auf Platz Zwei des Tableaus abrutschen, hätte bei zwei Spielen weniger einen Punkt Rückstand auf den größten Konkurrenten aus Bützow und könnte theoretisch auch von den Teams aus Güstrow, Pampow und Torgelow abgefangen werden, die sämtlich mit Partien in Verzug sind. Eine Hypothek, mit der die von Hagen Reeck trainierte Mannschaft schon am Samstag zum Derby in Stralsund auflaufen würde.

 

Die Entscheidung des Landesverbandes überrascht, denn erstmals kommt der 2014 ins Leben gerufene Ethikparagraph, eine Novelle der gültigen Spielordnung, zur Anwendung. Nach diesem kann die Wiederverwendung fremder Inhalte zur öffentlichen Darstellung des eigenen Vereinslebens mit einem Abzug von bis zu sechs Punkten bestraft werden. Ist dieser Fakt nicht schon überraschend genug, so legt auch die Tatsache, dass der LFV das höchstmögliche Strafmaß anlegt, den Verdacht nahe, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen werden soll.

 

 

 

... und Fälschung: Greifswalder FC am 1. April 2016.

 

 

 

Entsprechend der spärlich durchsickernden Informationen aus Rostock haben wir aufwändig recherchiert und sind am 1. April des letzten Jahres fündig geworden, was auch durch die im Ethikparagraphen vorgeschriebene Frist von zwölf Monaten zur Behebung von strafrelevanten Verstößen selbsterklärend ist. Damals titelte der Greifswalder FC auf seiner Facebook-Präsenz: „Ede Geyer kommt!“. Ein simpler Aprilscherz von einem Dutzend Zeilen, der dem Verein nun sechs wichtige Punkte kosten könnte. Denn auch ein anderer Verein der Hansestadt verbreitete diese Meldung. Nur: Genau zwei Jahre zuvor. Am 1. April 2014 kündigte der Greifswalder SV Puls, aktiv in der Landesklasse, den Cottbuser Kult-Trainer als Neuzugang an.

 

Lapidare Antwort: Anstoß der Ethikkommission?

 

 

Die Vermutung, dass der LFV erst aufgrund einer lapidaren Antwort der Öffentlichkeitsabteilung des GFC auf den Einspruch eines aufmerksamen Lesers tätig geworden ist, können wir nicht bestätigen. Aber sie liegt entsprechend der in der Spielordnung festgeschriebenen straffördernden Maßnahmen sehr nahe. Darin wird die Ethikkommission des Landesverbandes angehalten, stichprobenartig auf den Webseiten der Fußballvereine nach solchen Verstößen zu suchen.

 

Wir werden uns bemühen, zu Beginn der nächsten Woche Stimmen aller Beteiligten einzufangen. Die Rechtsabteilung des Greifswalder FC wird vier Wochen Zeit haben, die Sinnhaftigkeit eines Einspruchs gegen den Plagiatsvorwurf zu prüfen. Die Verbandsliga geht dann, am 30.04./01.05., bereits in den 28. Spieltag.   

 

Bildquellen: Facebook (Greifswalder SV Puls, Greifswalder FC)

 

 

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