Die Vorbereitung auf die Saison 2000/2001 begann mit herben Klatschen gegen den ESV/Empor (0:9), den GSV II (0:7) den FSV Malchin II (1:5) und die A-Junioren des GSV (3:5), ehe die Testserie mit einem 2:2 gegen die Süderholzer Kicker ein versöhnliches Ende fand. Neu in den Greifswalder Reihen waren Mario Harder, Alexander Sümnich und Oliver Sieve, die erste schwarze Pulsperle aus dem Kamerun. Hinzu kam mit Jürgen König ein mit allen Abwassern gewaschener Haudegen, welcher der Defensive zusätzlichen Halt geben sollte.
Micha Sturm und Stephan
Behrens
Pitti & Champagner
Die Punktspielsaison begann durchwachsen, Siege und Niederlagen im strengen Wechsel. Ab dem 23. September (Spieltag 6) legte Puls dann eine unglaubliche Serie hin. Allein unterbrochen von der Pokal-Niederlage in Dambeck sowie einem 1:3 gegen die SG Karlsburg-Züssow am 12. Spieltag wurden durch 11 Siege 33 Punkte gebunkert, wodurch der Verein überraschend on Top überwinterte. Besonders wichtig wog das 1:0 beim größten Konkurrenten in Ducherow. Stephan Behrens hatte zur Halbserie bereits 21 Treffer auf seinem Konto.
In der Rückrunde musste man zwar Niederlagen in Nossendorf und Usedom quittieren, da man aber erneut das direkte Duell gegen Ducherow durch Tore von Sven-Uwe-Der (2) und Stephan Behrens mit 3:1 für sich entscheiden konnte, sich der Gegner durch zwei Punktabzüge (Schiedsrichter, Einsatz eines unberechtigten Spielers) selbst schwächte, konnte Puls nach dem entscheidenden 1:0 in Murchin/Rubkow (09.06.2001, Tor: St. Behrens) die Aufstiegssause feiern.
Ein kleiner Höhepunkt im Frühjahr des Jahres 2001 war ein freundschaftlicher Kick gegen eine Auswahl aus dem schwedischen Lund, gegen die man jedoch chancenlos blieb (0:9). Eher zufällig war man dazu gekommen, denn andere Greifswalder Mannschaften hatten die Anfrage der Skandinavier, die Gäste der Hansestadt waren, negiert. Was die hiesigen Sportfunktionäre nicht davon abhielt, Puls sowohl den Zutritt zum abendlichen Empfang zu verweigern, als auch den zugesagten Gegenbesuch unter den Schreibtisch fallen zu lassen. Grundsätzlich ist Puls nicht nachtragend, aber wenn es um Kulinarisches geht, ....
Dass wir das nochmal erleben dürfen
Roman Bredlow, Mario Harder und Kefalar, eine weitere schwarzafrikanische Perle aus Sierra Leone, waren die Neuen beim frischgebackenen Bezirksligisten, zu denen sich später André Knobbe
gesellte. Sven-Uwe Der und Ronald Zimmer wechselten zum VSG Weitenhagen.
Die Fans mussten genau 90 Minuten auf den ersten Sieg in der neuen Liga warten. Dieser war am 11. August 2001 gegen 15:45 Uhr in trockenen Tüchern, nachdem man Medizin Bansin durch Tore von Heiko
Jahnke und dem mittlerweile 42-jährigen Michael Sturm mit 2:1 niedergerungen hatte.
Siegerzigarre
Puls hielt sich wacker - da der Verband jedoch aufgrund von Neuordnungen die Absteigerzahl auf sechs erhöhte, steckte das Team in der 16er-Staffel erwartungsgemäß von Beginn an im Abstiegskampf. Trotz eines beachtlichen Endspurts mit jeweils drei Siegen und Remis sollte das heimische 1:2 gegen Mitabsteiger Traktor Pentz vom 28. Spieltag jenes sein, welches die Truppe „nur„ auf Rang 11 einkommen ließ....Abstieg. Da jedoch der FC Tollense Neubrandenburg seine zweite Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hatte, wurde wieder ein Platz in der Bezirksliga frei. Denkste....das Pulser Ansinnen wurde durch den Verband mit der Begründung abgeschmettert, dass die neuen Ansetzungshefte ja schließlich schon gedruckt seien. Die Bezirksliga spielte so 2002/03 mit 13 Teams und Puls war back in der Bezirksklasse.
Im Sommer 2002 weilte erstmals eine Alt-Herren-Mannschaft des Vereins zum Paul-Köppe-Turnier in Malchin. Seitdem kicken die Traditionellen regelmäßig dort sowie bei anderen Turnieren der
Region.
In die Spielzeit 2002/2003 startete Puls als einer der Favoriten auf den Staffelsieg in die Bezirksklasse, war nach dem Auftakt-1:4 bei den Völschower Sturmvögeln schnell auf den Boden der Realität zurückgekehrt. Neu im Team war Ronald Range, ein Neuzugang vom ESV/Empor Greifswald. Puls heimste bis zum 11. Spieltag 20 Punkte ein, nach drei Niederlagen in Folge (Kemnitz, 2x Ahlbeck) verlor man jedoch pünktlich zur Weihnachtsfeier den Kontakt zur unmittelbaren Spitze. Insgesamt konnte auch die Rückrunde positiv gestaltet werden und mit einem 6:1 gegen den FSV Kemnitz (Tore: Knobbe(3), Bredlow, König, Range) schloss man die Saison würdig ab. Im Anschluss dieser Partie erklärte Michael Sturm nach über 600 Spielen und über 300 Toren seinen Abschied vom aktiven Fußball (sollte allerdings in den Folgejahren immer wieder aushelfen).
Arni mit der Puls-Ähdischen aus den Sachsenring-Werken
Für die folgenden Spielzeiten sind die Quellen ein wenig lückenhaft. Fakt ist, dass Puls 2003/2004 eine Wahnsinns-Saison spielte und letztendlich in einem bis zum 25. Spieltag spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen am noch stärkeren SV Görmin knapp scheiterte. Mit sensationellen zehn aufeinander folgenden Siegen (36:10 Tore) war Puls in die Spielzeit gestartet, ehe Eintracht Ahlbeck dieser unheimlichen Serie eine Ende bereitete. Frank Michael, René „Torte„ Glänzel, Christian Behrens und Thomas „Tomek„ Schröder hatten die Mannschaft zu Saisonbeginn verstärkt, Nils Brendemühl verabschiedete sich nach dem 3:0 in Ducherow (2. Spieltag) via Freiburg, für Stephan Behrens hatte der lange Kampf gegen die Leukämie längst begonnen.
Anknüpfen konnte der GSV Puls an die sportlichen Erfolge dieser Saison in der Folge nicht mehr. Man gehört zu den Etablierten in der Bezirksklasse, von 2005 bis 2008 reichte es zu gesicherten Plätzen im Mittelfeld der Liga. Zudem wurde das Team enorm verjüngt, zu den „Alten Hasen„ wie Jahnke, Schulz, Pittner, Knobbe oder den spät zum Verein gestoßenen Uwe „Bratsche„ Bredlow gesellten sich junge Spieler wie Patrick „Pagü„ Radü, Erik Müller, Paul Nemschokmichal, Falko „Helmi„ Helmholz, Willy Goericke, Patrick Romoth, Maik Simdorn oder Erik Michaelis.
Seit 2003 Tradition: Puls-Kart-Open mit Seriensieger Jens Krafczyk
Erleichterung auch, als Stephan Behrens nach zweijähriger Pause zur Mannschaft zurückkehrte und alte Klasse wieder aufblitzen ließ. Nach einem Fußbruch im Februar 2007 war für ihn die aktive
Fußballzeit jedoch endgültig beendet.
Trauer: Im Januar 2007 verstarb der Menotti vom Ryck - Dieter „Didi" Wiedemann.
Die älteste und treueste Groundhopperin Deutschlands: Ingrid
Am 2. Juni 2007, im Anschluss an das mit 3:1 gewonnene Punktspiel gegen den VfB Anklam II kam es zur feierlichen Eröffnung des Pulsplatzes – somit verfügt das ehrwürdige Volksstadion mittlerweile
über einen Doppelnamen.
Zur selben Zeit zeigte der parasitäre, faulende und dahinsiechende Imperialismus seine liebe, schöne Fratze und ebnete durch die DSLisierung des Pulsdorfer Ortsteiles in Kreutzmannshagen, Gemeinde Süderholz, den Weg für das Projekt „Puls im Internet„.
Treue Seele: Winni Schering
Puls-"New Generation"-Rastellis - v.l. Paul Nemschkmichal, Maik Simdorn, Patrick Radü
2. Juni 2007: Einweihung Pulsplatz
Kommentar schreiben