Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 / Teil 4
Greifswald (SPA): Anfang Mai ist die Sache I.S. völlig zum Erliegen, besser wohl: Abliegen, gekommen. Die regelmäßigen Telefonate mit Schwerin sind frustrierend und er stellt fest, dass seine Lunte schon ein wenig runtergebrannt ist. Die schwindende Gelassenheit versucht er mit Ignorieren zu kompensieren - diese Übung liegt ihm nicht unbedingt, schlafarme Nächte bleiben, aber sie induziert im beruflichen Alltag manch überraschende Reaktion. In der Sache aber wird er wohl alles auf die Karte Lehrersprechstunde der Ministerin setzen müssen. Dann meldet sich aus dem Nichts Frau P. vom IQ MV. Per Mail.
Greifswald (SPA): Mit einem virtuellen Eimer Honig und Ruhepuls Acht transferiert sich Sache I.S. am Nachmittag des 21. Dezember zum vorweihnachtlichen Clearing in Richtung Arbeitsstube des Schulrates B. In den letzten Winkel des verwinkelten Schulamts, so fast am Ende, mit winterlich-schwerem Schuhwerk über dicke Fußbeläge (VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz?) gleitend, die immer noch hinreichend knarzendes Dielengeräusch in die gehöraffine Atmosphäre wirbeln, dass jeder hier Beschäftigte weiß: "Huch, da kommt ja jemand."
Greifswald (SPA): Nur einen einzigen Tag später erhält Lehrer I.S. ein neues Einstellungsangebot. Seine "Erfahrung" erhält in diesem eine Stufenkorrektur auf "3". Das mit der Kündigungsfrist hat die Koordinatorin Lehrereinstellung allerdings immer noch nicht voll erfasst, denn das Angebot bezieht sich auf einen utopischen Arbeitsbeginn zum 1. Oktober.
Teil 1
Greifswald (SPA): Die Regionalschule, für die sich Lehrer I.S. nun entschieden hat, signalisiert nicht nur bei ihm sondern auch beim Schulamt dringenden
Bedarf für einen Mathelehrer zum 1. September des kommenden Schuljahres. Er verweist auf seine siebenmonatige Kündigungsfrist, die nur durch Genehmigung eines Aufhebungsantrages auf einen Monat
gedrosselt werden kann. Entsprechend ihrer Erfahrungswerte bittet ihn die Direktorin der Schule deshalb, nach circa drei Wochen den Stand der Sachbearbeitung im Schulamt zu hinterfragen.
Greifswald (SPA): Jedes Jahr dieselbe Prozedur. Plätschern sie auf Ewigkeiten überproportional in den Sommermonaten durch den dicht bewachsenen Medienwald, so bekommen die Bürger diese Schlagzeilen mittlerweile auch in kleinen, verdaulichen Häppchen quer durch´s Anno präsentiert. Thema: DER Lehrermangel. Dafür wurde viel Papier in den Rhein, die Neiße, die Warnow oder die Schwarze Elster gelassen. Stromaufwärts ... das macht Sinn. In dem der Prozedur.
Greifswald (SPA): Am Markt beim Italiener bin ich mit ihm verabredet. Permanentbesorgter Bürgerbegehrer und seitdem begehrter Bürger, Demokratieversteher, NordQuer- und nicht Mainstreamer, links-grün-unversiffter MWut- statt Gutmensch, dieselbetriebener Think Tank der globalen Weltverschwörung, selbstbestimmt antiGender, unwoke und dennoch aufgewacht, omnikompetent ... Punkte aus seinem Portfolio. Wir wollen uns unterhalten - über grüne Ideologie in der Hansestadt.
Greifswald (SPA): Jetzt wird es ernst. Angesichts des nahenden, wütendsten und allerhärtesten Winters seit März 2022 hat sich die deutsche Exilregierung unter Führung des Schattenkanzlers Ralph T. Niemeyer entschlossen, volles Rohr in die gesicherte Gasversorgung einer von unfähigen Politikern geführten Gesellschaft zu gehen. Alle bislang eingegangenen sowie die noch eingehenden Spendengelder sollen in die Installation von Nord Stream 2 2.0 investiert werden.
Greifswald (SPA): Als der sorbische Kunstkritiker Juri Acryl im 4. Jahrhundert nach Christus durch die mit Malereien verzierten Granitschluchten des Oberlausitzer Berglandes spazierte, rutschte ihm folgender Satz durch die Lippen: "Jedem Graffito liegt eine, manchmal rätselhafte, Geschichte zugrunde." Der Mann ahnte nicht, dass dieser Satz zum Mantra kommender Kunstbetrachtungen werden sollte. Noch sah er die Option voraus, dass in einer Stadt der Zukunft die Graffiti-Kunst zu einem Thema in der Show "Who will be the Burgermeister?" überhöht wird.
Greifswald (SPA): Nach dem Bockspringen und dem Draisinen stellen wir heute die fast vergessene Sportart Brennball vor. Eine, die wie kaum eine andere konservative Mentalität und Machtanspruch auf deutschem Boden geprägt, symbolisiert sowie im wahrsten Sinne des Wortes befeuert hat.
Greifswald (SPA): Acht KandidatInnen stellen sich der anstehenden Bürgermeisterwahl in Greifswald. Gestern nun habe ich in meinem Badeschaum, den ich zu diesem Anlass wunderschön zum Urkontinent Pangäa geformt hatte, gelesen: wem denn nun die besten Chancen auf diesen beliebten und kritisch beäugten Posten zuzurechnen seien. Und das Schaumorakel antwortete.
Greifswald (SPA): "Nach all den traurigen Tagen der letzten beiden Jahre war es der schönste, als Michael Sack im Juli seinen Tourkalender herausgab. Endlich wieder unterwegs." Der, der das sagt, ist Benny. Eigentlich Bernhard, 62, frühberenteter Anlagenfahrer aus Bandelin bei Greifswald. Der, den er meint, ist der Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald. Dessen Wahlkampftour alles in den Schatten stellt, was die DDR-Bezirke Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und das vereinigte Land Mecklenburg-Vorpommern bis dato erlebt haben: die Orbitals, die Elektriks, Berluc, Dagmar Frederic oder gar Rammstein erblassen.
Greifswald (SPA): Der jährlich ausgelobte Award für die "Unterwürfige Frau" geht in diesem Jahr in die Hansestadt Greifswald und damit erstmals in seiner
59jährigen Geschichte nach Vorpommern. Von der CDU-nahen Innozenz-Stiftung verliehen, ist der Preis mit einer lebenslangen, monatlichen Zusatzrente von 29,99€ sowie hochwertigen Sach- und
Aktivpreisen dotiert.
Greifswald (SPA): Geräuschlos, mit geringem Zeitaufwand und ohne die zwingend erscheinende Medienpräsenz kam es gestern im Greifswalder Bündnis Hollatz
zur Entscheidung über die K-Frage. Im Einverständnis mit seinem Selbst einigte sich Bündnisgründer André Hollatz bei der Platzierung von Kind oder Kastenbier auf Letzteres.
Greifswald(SPA): Als erste Kommune Deutschlands untersagt die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald das gemeinsame Tragen von Sandalen und Socken. Damit bricht die Bürgerschaft mit einer Jahrzehnte alten Tradition und stürzt die vornehmliche Zielgruppe dieses bahnbrechenden Beschlusses in einen schockähnlichen Zustand.
Greifswald (SPA): Vier Jahre nachdem der vorzeigenswerteste Schwiegersohn (in spe) der Nation mit dem Abschluss seines Studiums die Hansestadt Greifswald verließ, fand
gestern die selbständige Haushaltshilfe Vera F. ein rotes Halstuch auf dem Hinterhof der ehemaligen Amthor Mansion. Die eingestickten Initialen P und A, eingeschlossen in einem konservativen
Kreis, sowie einige hervorragend erhaltene semmelblonde Schuppen erlauben ohne einen DNA-Test die eindeutige Zuordnung des Fundstücks zum Fundskerl und Hoffnungsschlepper der Christlich
Demokratischen Union (C*U), der auch unter den Kampfnamen Harry Potter der CDU, Fipsi oder Planierraupe aus Ueckermünde firmiert.
Greifswald (SPA): Die im frühen Dezember einsetzende Zeit der ausführlichen Jahresrückblicke ist nun vorüber und so haben wir Muße, eine Sicht in die Zukunft zu wagen. Wir fuhren aufs Land, konstruierten auf ein Feld bei Neu Boltenhagen ein formschönes Rechteck von 3x4 Feldern, kennzeichneten diese von J (Januar) bis D (Dezember) und führten entsprechend einer überlieferten, pommerschen Tradition die Orakelkuh auf das gezeichnete Geläuf. Auf dass sie uns das Jahr 2021 in die Segmente kacke. Das junge Tier war sehr aufgeregt, irrte ein wenig umher, litt an Verstopfungen - doch gestern war es soweit: 12 Points Vorpommern!
Greifswald
(SPA):
In einer eindringlichen Ansprache, die gestern live aus dem Greifswalder Kaisersaal übertragen wurde, bereitete Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bürger und Bürgerinnen Deutschland darauf vor,
ihre Uhren noch vor Weihnachten auf 2019 zurückzustellen. So folgerichtig es sei, den derzeitigen Entwicklungen administrative Maßnahmen entgegenzusetzen, so überraschend kam diese Forderung nach
einem rigorosen Reset.
Heavy Rotation im Hause Caffier: "Sturm & Dreck" von Feine Sahne Fischfilet
Greifswald/Schwerin (SPA): Hatte Lorenz Caffier, seit 2006 Innenminister Mecklenburg/Vorpommerns, in der Vergangenheit so einige Skandälchen schadlos überstanden (Bau eines Ferienhauses in einem geschützten Uferbereich, Kauf einer Waffe über das "Nordkreuz"-Netzwerk), dürfte ihn ein neuerlicher Vorfall endgültig zu Fall bringen. Trotz tagelangen Schweigens zu diesbezüglichen Anfragen räumte Caffier am gestrigen Abend ein, im Jahr 2019 bei einem Plattendealer in Greifswald einen Tonträger der Band Feine Sahne Fischfilet erworben zu haben.
Greifswald (SPA): Nach einer hitzigen, über soziale Netzwerke und Videoportale geführten, 26stündigen Mitgliederdiskussion hat die allerletzte der verbliebenen Volksparteien beschlossen, sich in überschaubare Einheiten der Stärke Eins aufzuteilen. Somit ist die Parteienlandschaft Deutschlands quasi über Nacht um die unfassbare Zahl von 34000 angestiegen.
Greifswald (SPA): Mit einer schlichten, auf Twitter verschickten Initiativbewerbung hat es der Greifswalder Gangsta-Rapper Andrew 49 Cent auf die Liste der Unterstützer des amtierenden US-Präsidenten geschafft. Nachdem sich der nur wenig bekanntere Barde Kayne West vor einigen Wochen als Gegenkandidat aufstellte, befürchtete Donald Trump innerhalb der amerikanischen Rapper-Community an Glaubwürdigkeit und Stimmen zu verlieren. Nun hofft der Präsident, die entstandene Lücke mit einem Künstler aus Deutschland schließen zu können.
Greifswald (SPA): Wie erst jetzt bekannt wurde, entdeckte bereits im Januar der Greifswalder Mobilitätsanthropologe Jürgen Klingel bei einem
Spaziergang durch die Stadt ein Ur-Fahr, das in der Forschung als Vorgänger des beliebten Fahrrads gilt. Vermutlich, so Klingel, ist es vor circa 5500 Jahren genau an dieser Stelle
abgestellt und nun durch einen rigorosen Grünschnitt aus seiner natürlichen Umklammerung befreit worden. Durch das charakteristische Fehlen von Vorder- sowie Hinterrad ist das
Fahr selbst für Laien leicht als solches zu bestimmen und stellte so auch für Professor Klingel keine nennenswerte Herausforderung dar. Trotzdem wird die Materialbeschaffenheit
des Fundes in der Fachwelt mittlerweile als absolut sensationell bezeichnet.
Nachdem wir uns im zweiten Teil dieser Geschichte mit den vielfältigen Reaktionen auf diesen Fund beschäftigten, wagen wir heute einen
historischen Blick auf die Erfindung des Rades und jene Entwicklungen, in deren Zuge das Fahr aus den Haushalten der Erdenbürger verschwand ...
Greifswald (SPA): Laut einer weltweiten Studie hielten noch anno 2019 32 von 100 Befragten das Rad für die wichtigste Erfindung der Menschheit. Damit vereinigt es die mit großem Abstand meisten Stimmen auf sich - trotz der ruhmreichen Konkurrenz bahnbrechender Innovationen wie dem Grammophon, dem Lockenwickler, der Bassgitarre, dem 13er Maulschlüssel, dem Heuhaufen oder dem Demonstrationsrecht (Liste unvollständig). Seit der sensationellen Entdeckung eines radlosen, jungneolithischen Fahr durch den Mobilitätsanthropologen Jürgen Klingel auf dem Greifswalder Stadtgebiet (wir werden demnächst in Teil 1 berichten sollen müssen tun) tobt seit Frühlingsbeginn eine Meinungsoffensive in den sozialen Netzwerken, die sich seit einigen Wochen mehr und mehr auf deutsche Straßen und Marktplätze verlagert. Die Diskussion um ratlose Legislativen und radlose Alternativen rollt, dreht, staucht, schleift, stutzt sich keinem Zielband und keiner Deadline entgegen. Wir stürzten in die Vielfalt und haben uns umgehört ...
Greifswald (SPA): Dem Thema „Time for Change? – Schule zwischen demokratischem Bildungsauftrag und manipulativer Steuerung“ widmete sich eine Tagung an der Bergischen Universität Wuppertal. Was Lehrer, Eltern und Bürger unternehmen können, um Schule wieder in die demokratische Verantwortung zu holen, stand neben der Analyse von manipulativen Techniken und Mitteln im Zentrum der Veranstaltung, die statt der erhofften 100 Personen 460 Interessierte ins Bergische Land zog.
Greifswald (SPA): Am heutigen Morgen entdeckten Service-Mitarbeiter der Hansestadt Greifswald in einer der von ihnen betreuten Parkanlagen einen Graffito, der mit der herkömmlichen Graffiti-Kunst, die nicht selten die Grenzen der Sachbeschädigung überschreitet, wenig gemein hat. Eine spektrale Zuordnung der Malerei gestaltet sich trotz der Vielzahl von Fachleuten äußerst schwierig, so dass mittlerweile der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen und Brycke gebeten hat, sich an den Spekulationen zu beteiligen.
Greifswald (SPA): Nur wenige Tage nach dem Flögeltreffen, zu dem sich am letzten Wochenende die alternative Politprominenz von A wie Arppe bis H wie Höcke auf der Insel Rögen versammelte, stellen Ornithologen in der Wasservogelwelt öber der vorpommerschen Boddenlandschaft plötzliche Veränderungen im Flug- und Jagdverhalten fest. Als Ursache wird einvernehmlich die vollständige Röckbildung des linken unter gleichzeitiger Versteifung des rechten Flögels genannt.
Übersichtlicher Kartenausschnitt: Civilisation 2 mit Björn
Erfurt / Greifswald (SPA): Björn schaut gebannt auf einen Computerbildschirm, der von seinen diagonalen 19 Zoll quasi nichts als ein sattes Schwarz in das sehr aufgeräumte Arbeitszimmer wirft. Allein ein winziger, grüner Fleck ist ziemlich mittig auszumachen. Ich hebe mich aus meinem Stuhl und trete ein wenig näher. Offenbar ein Kartenausschnitt. Spähe über Björns Schulter und lese den hellblauen Schriftzug: Höckstedt.
Bonn / Greifswald (SPA): Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat mit der Umstandsuniform für schwangere Angehörige der Bundeswehr einen erneuten vieldiskutierten Vorstoß gewagt und wiederholt ihre innovative Kompetenz unter Beweis gestellt. Wir haben ein wenig in den Schubläden der Ministerin auf der Bonner Hardthöhe gekramt und sind fündig geworden. Bryckeleaks entlüftet die schlechtbehüteten Geheimnisse von sieben geplanten Maßnahmen zur Stärkung der Bundeswehr.
Greifswald (SPA): Alle Jahre wieder wird die Hansestadt Greifswald noch ein Stück bunter und präsentiert farbenfrohe Wahlplakate an sonst eher farblos-eintönigen Verplakatierungselementen. Reife, vom Leben gegerbte Gesichter, die wohlgekämmt und mit einem schelmischen Lächeln Kompetenz vermitteln, auf Minimalismen heruntergebrochene Slogans, die fordern oder versprechen sowie Volksparteien, die mit dem Manifest "Wir sind Arndt" einDRUCKsvoll das letzte Rudiment ihrer Identität verhökern.
Greifswald (SPA): Es ist 16:42 Uhr in Greifswald. Ronny und ich stehen in einem Pulk von einem knappen Dutzend Radfahrern, der sich an der Ecke Volksstadion versammelt hat, um gemeinsam bei Ampel Grün den Karl-Liebknecht-Ring zu queren. Vor uns liegen 850 dieselfreie Meter Fahrrad- und Fußgängerstraße. 850 schnurgerade Meter unserer mit Wahlplakaten zugehängten Home-Work-Transitstrecke. 850 Meter Rasch Hour.
Greifswald (SPA): Auf dem Weg ins Eldenaer Steakhouse wurde der Greifswalder Angelo M. gestern um 12:12 Uhr abrupt gestoppt. Die Technik seines Mopeds spielte plötzlich nicht mehr mit. Zuerst brach der Bordcomputer zusammen und der Tacho vermeldete trotz zügiger Fahrt nur eine Geschwindigkeit von exakt 0 km/h. Sekunden später machte der Vergaser dicht.
Greifswald (SPA): Zum Auftakt seiner Sensibilisierungs-Tour für die Plakataktion „Freiwillige Rückkehr – Dein Land. Deine Zukunft. Jetzt!“ warb am gestrigen
Abend Bundesheimatminister Horst Seehofer vor sieben begeisterten Zuschauern im Greifswalder Kaisersaal für die von ihm initiierte Returning from Germany – Kampagne. Unser anschließendes Anliegen, den Minister für ein spontanes Klartextinterview zu
gewinnen, wurde von seinem Sekretär mit der Begründung abgelehnt, Seehofer befände sich bereits auf dem Weg in die Dorfkirche Trantow, um dort seine traditionelle Dienstags-Beichte abzulegen.
Anstoß für uns, sich in die Brycke-Redaktionskonferenz zu begeben und bei Bier und noch einem Bier über die Zukunft der neokolonialen Abwrackprämie zu brainstormen.
Greifswald (SPA): Karneval und der 11.11. sind im Nordosten nur etwas für jecke Eiländer. So verinselt, dass auch wir die letzten beiden Gelegenheiten gnadenlos verpassten, der Leserschaft einen kleinen, aber großen Bodenfund zu präsentieren: einige Strophen der Büttenreden aus dem Greifswalder Geographenkeller. Schwer leserlich auf mittlerweile vergilbtem Papier, das Anfang der 90er Jahre an der Bar dieses beispiellosen Etablissements mit Versen versehen wurde. Sogar einige Spritzer "Racke Rauchzart" lassen sich noch identifizieren. Abgesehen von der nimmermüden Aktualität einiger Zeilen wünschen wir den Lesern glückliches Ereignisraten. Mit einem nordisch schüchternen Helau auf den Lippen.
Greifswald (SPA): Am heutigen Morgen entdeckten Service-Mitarbeiter der Hansestadt Greifswald in einer der von ihnen betreuten Parkanlagen einen Graffito, der mit der herkömmlichen Graffiti-Kunst, die nicht selten die Grenzen der Sachbeschädigung überschreitet, wenig gemein hat. Eine spektrale Zuordnung der Malerei gestaltet sich trotz der Vielzahl von Fachleuten äußerst schwierig, so dass mittlerweile der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen und Brycke gebeten hat, sich an den Spekulationen zu beteiligen.
Greifswald (SPA): Nach der Ablehnung durch die Greifswalder Bürgerschaft, eine Bundeswehr-Korvette mit dem Namen der Universitäts- und Hansestadt zu beschriften (wir berichteten), kochte das Thema vor gut einer Woche erneut hoch. Vertreter der Greifswalder CDU-Fraktion fantasierten einen kausalen Zusammenhang zwischen der gescheiterten Namensgebung und einigen in der Stadt zerstörten Werbeplakaten der Bundeswehr daher.
Warten auf den Scheißbefehl: deutscher Vogel, 1000 Jahre reich
Greifswald (SPA): Beim letzten OZ-Forum vor der am Sonntag stattfindenden Stichwahl für den Landrat im Kreis Vorpommern-Greifswald standen die zwei verbliebenen Kandidaten, schwarz und blau, dem Publikum Rede und Antwort. Dabei wurden durch den blauen Bewerber folgende Thesen an die Klostertür des St. Spiritus geheftet, denen wir in einem Interview auf den Grund gegangen sind:
Greifswald (SPA): Da lassen sich zwei deutsche Nationalspieler, die Betonung liegt auf türkischstämmig, mit Trikot, signiertem Grußwort und dem Irren vom Bosporus ablichten. Das German Wide Web und das Frühstücksfernsehen laufen Amok. Greifswalder Hobby-Propagandisten ziehen das so (meinungs)frei erfundene Höcke/Götze-Foto aus dem Ärmel und wissen, warum der deutsche Mario nicht nach Russland darf.
Holtsuldaat mit Schetgewehr un een Hüüsken for de Bominister
Griepswold (SPA): De Minister for Binnen, Bo un Heimoot hett sik ankünnigt. Horst Seehofer overnachtet in een vun de Griepswolder Grand Hotels, stiegt am negste Moorn up de Rüchbank vun sien panzert Limousine un lett de Schofföör dat Auto an een afschnackte Flegg in de Anklamer Strat anhollen. Door töwt de GRÖFFAT Hein Behrens, de gröttste Frömdenföhrer aller Tieden, un stiegt to.
Greifswald (SPA): Aufregung in der Hansestadt. Der Antrag der örtlichen CDU-Fraktion, eine deutsche Korvette mit einer Patenschaft und dem Namen „Greifswald“ in den Onomastik-Olymp zu heben, wurde nicht nur abgeschmettert, sondern von Bürgerschaftsmitglied Ulrich Rose mit folgenden Worten abgelehnt:
Greifswald (SPA): Nachdem ihre Angehörigen durch die wochenlangen Kopulationsverhandlungen in Atem gehalten wurden, vermeldeten die Gesprächsparteien am heutigen Vormittag deren Abschluss. Vor allem die Einigung über die bis zuletzt vakanten Schlüsselpositionen im zukünftigen Gegen- und Miteinander hatte die Gespräche zuletzt ins Stocken gebracht.
Greifswald (SPA): Dem Thema „Time for Change? – Schule zwischen demokratischem Bildungsauftrag und manipulativer Steuerung“ widmete sich am letzten Samstag eine Tagung an der Bergischen Universität Wuppertal. Was Lehrer, Eltern und Bürger unternehmen können, um Schule wieder in die demokratische Verantwortung zu holen, stand neben der Analyse von manipulativen Techniken und Mitteln im Zentrum der Veranstaltung, die statt der erhofften 100 Personen 460 Interessierte ins Bergische Land zog.
Halten sich fit: Mollusken an einem Übungsbaum
Greifswald (SPA): Eine in Echtzeit und parallel zu den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU, FDP und GRÜNEN gedrehte Dokumentation musste in der letzten Nacht überraschend abgebrochen werden.
Raute als Herzstück: Merkels taktische Aufstellung
Greifswald (SPA): Zur Ausweihung des Kunstrasenplatzes im Volksstadion gastiert am Donnerstag Trainerkanzlerin Angela Merkel mit der neuen Regierungsmannschaft in der Hansestadt. Obwohl sie mit einigen personellen Überraschungen aufwartet, scheint bereits jetzt eines festzustehen: Die Trainerin hält an der bewährten Raute fest. SPA und Brycke gewähren einen exklusiven Blick auf die taktische Aufstellung.
Greifswald (SPA): Es ist 16:42 Uhr in Greifswald. Ronny und ich stehen in einem Pulk von Radfahrern, der sich an der Ecke Volksstadion gebildet hat, um gemeinsam bei Ampel Grün den Karl-Liebknecht-Ring zu queren. Vor uns liegen 850 dieselfreie Meter Fahrrad- und Fußgängerstraße. 850 schnurgerade Meter unserer mit Wahlplakaten zugehängten Transitstrecke. 850 Meter Rasch Hour.
Luftgespiegelt bis Greifswald: Jackson lässt die Hauptstadt der Elben brennen
Greifswald / Hamburg (SPA): Mit einem Geniestreich erfuhr die Tolkien-Reihe „Der Herr der Ringe“ am letzten Wochenende eine unerwartete Fortsetzung. Bis zum letzten Moment der 64-stündigen Übertragung fesselte Regisseur Peter Jackson Millionen ahnungslose Zuschauer an die Fernsehsessel und hielt die Nationen der Welt bei Atem.
Weis(s)er Block: Schick nach Hamburg
Greifswald / Hamburg (SPA): Eine gute Woche vor dem Beginn des G20-Gipfels hat sich der Weis(s)e Block in der Hansestadt Greifswald ein letztes Mal zu seinen Aktionszielen verständigt. Auf der Pressekonferenz nach Abschluss des dreitägigen Treffens gab das 2014 gegründete, transatlantisch-pazifisch-indische und zirkumbaltische Demonstrationsbündnis bekannt, an der bisherigen Strategie des totalen Gewaltverzichts festzuhalten.