Von den Maya vorausgesagt: Sonnenuntergang am Bodden
Greifswald (SPA): Eine im Maya-Kalender verankerte Prophezeiung zu einem Sonnenuntergang am 24. September 2012 ist eingetroffen. Die Bürger der Hansestadt Greifswald und der umliegenden Gemeinden wurden von dem Ereignis völlig überrascht und von den Behörden dabei ziemlich allein gelassen. Erschwerend kommt hinzu, dass eine im „Greifswalder Blitz“ am 19.09. veröffentlichte Untergangswarnung durch den Großteil der Bevölkerung einfach überlesen wurde.
Als die Sonne dann tatsächlich unterging, kam es zum vollständigen Versagen der für
solche Krisen vorgesehenen Mechanismen. So waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen beiden Megaphone der Greifswalder Polizei in Klein Bünzow und Groß Petershagen beim Nachtstreik der
Herbstspargelstecher im Einsatz. Fünf aus Anklam herbeigeeilte Beamte mussten somit die Greifswalder Bürger per Hand aus den Wohnungen klingeln, um sie in die Sonnenuntergangsschutzbunker zu
verbringen. Die Meldung über den Vollzug dieser Maßnahme ging erst um 3:48 Uhr durch einen Boten im Anklamer Revier ein, da die solarbetriebenen Kurzwellenfunkgeräte um 0:35 Uhr flächendeckend
ausgefallen waren.
Unser Außenkorrespondent Hans Hagen d.J. bezeugt erschütternde Einzelschicksale, zumal es die multibesorgten Einwohner vermieden, die in den Wohnungen installierten Kipp- oder Druckschalter
zur Initiation des elektrischen Lichts zu betätigen. „Wäre ich nicht auf die grandiose Idee gekommen, meinen Fernseher vor das Waschbecken zu tragen, hätte ich mir im Dunkeln die Zähne putzen
müssen.“, so Manuela F. aus der Lomonossowallee. Böser erwischte es Kevin H. aus der Makarenkostraße, der keinen Fernseher, aber einen Kühlschrank besitzt. „Allein war mir der aber zu
schwer. So musste die Gute-Nacht-Hygiene ausfallen.“
Der Greifswalder Hobbyangler André H. wurde derweil am Wasser sitzend Zeuge des Naturschauspiels. „Die fiel da hinten einfach runter und dann war meine Pose weg. Oder auch nicht. So
macht das Angeln keinen Spaß.“ Ohne intakte Fahrradbeleuchtung geriet der Rückweg zudem zu einer wahren Blindfahrt für den Petrijünger, der an diesem Abend eigentlich nur entspannen wollte
und zuletzt froh darüber war, die eigene Schlafstatt ohne größere Blessuren erreicht zu haben.
Wie Hans Hagen d.J. weiter berichtet, hat sich die allgemeine Lage mittlerweile weitgehend normalisiert. In die Straßen, Betriebe und Wohnungen Greifswalds ist Ruhe eingezogen. Und selbst
bei der Anklamer Einsatzleitung der Polizei will der Korrespondent bereits das eine oder andere Lächeln entdeckt haben. Die im Maya-Kalender getätigte Vorhersage eines Sonnenaufgangs am 25.
September 2012 hat sich glücklicherweise ebenfalls bestätigt und wurde von den Greifswalder Bürgern mit Erleichterung aufgenommen.
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