Blindgänger entschärft

 

Wolgast (SPA): Vor dem Koserower Strand auf Usedom bargen am Sonntagabend drei Freunde des Angelsports einen Blindgänger aus dem letzten Jahrtausend aus dem Wasser. Es handelte sich um eine braune, verschlossene Flasche, die mit dem Namen „Tyskie“ etikettiert war.

 

Dieses Detail, ein aufgedrucktes Haltbarkeitsdatum und der äußere Zustand des Fundkörpers lassen den Schluss zu, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit während der II. Legislaturperiode Kohl durch einen Urlauber aus Polen in die Brandung fallen gelassen oder bei starker See von dessen Stranddecke gespült wurde.

 

An der Entschärfung des Blindgängers hatten sich die drei Freizeitsportler vorerst vergeblich selbst versucht. „Der Kronzünder war total eingerostet und ließ sich selbst von meinem Schweizer Allzweckmesser nicht entfernen“, so André H.. Der in einem hellen Moment telefonisch herbeigerufene Inselsprengmeister rang erst minutenlang nach Worten und bemühte dann eine im Sprachgebrauch wenig gebräuchliche Floskel, um den Leichtsinn der drei Angler bildlich zu beschreiben: „Das hätte auch in den Hals gehen können!“.

 

Mit den energischen Worten "Weg hier!" leitete Spengmeister Harry Frandsen sofort die Evakuierung der drei Finder sowie einer Schar schaulustiger Wildenten in einen 200 Meter entfernten Strandabschnitt ein. Dann widmete er sich erfolgreich der Entschärfung des Fundstücks. Eine knappe halbe Stunde später war der Spuk vorbei und die Angler durften nach einem vorher vereinbarten Handzeichen zurück an ihre Sportgeräte. Allein der von Frandsen im Ostseesand zurückgelassene Mantel des Blindgängers zeugte von dem soeben erlebten Vorfall.

 

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