Seismische Überraschung in Vorpommern

 

 

Verwerfungen fast bis zum Horizont: Erdstöße erschütterten zu Pfingsten die wichtige Verbindungsstraße zwischen Leist 3 und Leist 4

 

 

 

 

Leist 1 (SPA): Die Welt ist aus den Fugen. Nach Migranten, Erdogan und dem VfB Stuttgart spielt nun auch die Eurasische Platte verrückt. Dieser stabile Hort lithosphärischer Hochsicherheit, das Gegenstück zum tektonisch hochsensiblen Zirkumpazifischen Feuergürtel, zeigt nun eine Schwäche, mit der Seismologen nie gerechnet und auf die sie feinste Messgeräte nicht ausgerichtet haben.

Unsere Außenkorrespondentin Ursula Brecht berichtet per Handyschaltung aus Leist 2 von den dramatischen Ereignissen in den letzten 24 Stunden: „Am Pfingstsonntag kam es, vermutlich zwischen 14 und 18 Uhr, zu Verwerfungen auf der wenig befahrenen Strecke zwischen Leist 3 und Leist 4. Dass diese Schäden durch Menschen oder Schwertransporte hervorgerufen wurden, kann mittlerweile ausgeschlossen werden. Zwei Jugendliche, die sich in der fraglichen Zeitspanne in der Bushaltestelle Leist 3 aufhielten, beobachteten außer zwei Personenkraftwagen keinen, der das beschädigte Terrain befuhr. Selbst Sigmar Gabriel, der jeden Moment in der Region erwartete und sich auf Wahlkampftour befindende Spitzenmann der SPD, besitzt ein absolut wasserfestes Alibi. Er weilte zur ermittelten Zeit im Garten La Fontäne, um einen Rasensprenger zu reparieren.“

 

Entdeckt wurden die sich über mehrere hundert Meter hinziehenden Risse und Verkippungen durch den in Leist 4 wohnhaften Radwanderer Rudi Abduschaparow gegen 18:15 Uhr. Der leitete erste provisorische Sicherungsmaßnahmen ein und verständigte dann Feuerwehr und Polizei. Die gaben sich vor Ort ratlos, sperrten die Verbindungstraße vorerst für den kompletten Verkehr. Erst eine gegen 20 Uhr erfolgte Anfrage beim Seismologischen Institut in Potsdam scheint ein wenig Licht auf die Dunkelheit des Geschehens zu werfen.

 

Im dortigen Helmholtz-Zentrum wurden zwischen 16 und 17:30 Uhr mehrere Erdstöße der Stärken Zwei bis Drei in Rostock und bei Pasewalk registriert. Im Verlauf der letzten Nacht schob sich nun das Puzzle anhand der eilig vorgenommenen Berechnungen zusammen. Oberflächennahe Bewegungen in der äußeren Erdkruste, die sich dann in Wellen Richtung Erdmantel ausbreiteten (was die circa zeitgleichen Messergebnisse in Rostock und bei Pasewalk erklärt), hätten zu den Rissen geführt. Das Epizentrum des Bebens lag demnach auf halber Strecke zwischen Leist 3 und Leist 4 keine 500 Meter unter der Erdoberfläche und besaß eine Stärke von etwa 3,8 auf der Richterskala.

 

Wenig Zeit investierten die Potsdamer Wissenschaftler in die Namensgebung der Verwerfung. Bereits gegen Mitternacht gaben sie in einer offiziellen Pressemitteilung deren Bezeichnung bekannt. In Anlehnung an die sie begrenzenden Ortschaften erscheint die Verwerfung in allen tektonischen Karten ab sofort als Leistenbruch.   

 

 

Muss nun gründlich überarbeitet werden: total veraltetes Kartenmaterial zur Plattentektonik, eurasische Platte (Ausschnitt) ohne Leistenbruch.

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