April so gnadenlos wie nie

 

 

Warten auf den Gang zum Biss: Hornfischangler im April 2017

 

 

 

Greifswald (SPA): Angelsport und Wasser gehören zusammen wie Pech und Teer. Oder wie Schwefel und Zündholz. Dieses traditionelle Denkmuster des allgemeingebildeten Bürgers wurde in den letzten Tagen in das Reich der pommerschen Sagen und Märchen verbannt und muss nun, auch durch uns, nachhaltig korrigiert werden.

 

Hat dem Einsässigen das Jahr 2017 erst einen der trockensten Märze seit Erfindung der Bauernregel und Einführung der statistischen Wetteraufzeichnung beschert, so öffnet der Himmel nun im April alle seine Schleusen. Sowie die Pforten und Fenster gleich dazu. Da dies ausgerechnet zum offiziellen Start der alljährlichen Hornfischsaison geschieht, spielen sich auf den gebührenfreien boddennahen Parkplätzen wenig aufregende, aber für ein seriöses Medium durchaus erwähnenswerte und zu dramatisierende Szenen ab.

 

Passionierte und wetterunfeste Hornhechtangler warten auf den gepolsterten Sitzen ihres Automobils und mit Sicht auf ihre durchgestylten, rudimentär archaischen, griffbereiten Jagdutensilien auf ein Trockenintervall, während die serienausgestattete Musikanlage längst das Abspielen wassersportaffiner Hits von Fischer Z oder den Waterboys aufgrund schwächelnder Energiezufuhr verweigert. Um dann, falls sie es nicht verschlafen haben, an ein gezeitenresistentes Gewässer zu schreiten und sich ihrer Passion zu widmen.


Schon morgen gibt die Greifswalder Volkshochschule bekannt, dass unter den gegebenen Umständen der für Freitag geplante Sprachkurs Anglerlatein auf einen noch zu präzisierenden Termin im Mai verschoben wird.  

 

 

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