Miese Diskussionsgrundlage: Schaum vorm Mund
Greifswald (SPA): Eine Studie zum aktuellen Stand der gelebten Diskussionskultur in der Hansestadt Greifswald kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. Mit steigender Tendenz treten überproportional viele Probanden mit Schaum vor dem Mund in den zwischenmenschlichen Meinungsaustausch.
An der von der „Greifswalder Bürgerbewegung für Streitkultur im öffentlichen Raum und in geschlossenen Gruppen“ in Auftrag gegebenen Evaluation waren neben einheimischen Medien-Scouts auch Wissenschaftler vom Institut für Kommunikation und Gehirnforschung beteiligt. Als die laufenden Erhebungen ähnlich manch begutachteter Diskussion in einer Sackgasse zu verenden drohten, wurden zwei ehemalige Mitarbeiter des VEB Greifswalder Brauerei zu den Studien hinzugezogen.
Bei bundes-, landes- und kommunalpolitischen Themen, aber auch bei solchen wie Gesundheit und Onomastik, gleiten die Diskussionsstränge sehr schnell und nach wenigen Beiträgen in eine Hypoebene ab, die weit entfernt eines inhaltlichen Austausches anzusiedeln ist. Dabei sei, so die Studie, der Trend beängstigend, dass die Intro von Diskussionsbeiträgen zunehmend als Schaumbeschleuniger fungiert.
In ihrer Analyse betonen die Gehirnforscher, dass Schaum vorm Mund die Inhalation reinen Sauerstoffs verhindert und somit eine diskussionsfördernde Hirntätigkeit nachhaltig einschränkt. Oft genügen die eingeatmeten Mengen nur, um das dem Menschen naturgegebene Reptilienhirn zu animieren. Dabei sind die Filter zu benachbarten Regionen des betreffenden Denkorgans einem latenten Verschmutzungsvorgang ausgesetzt. Im Ergebnis entstehen Tastenkombinationen, Laute oder ganze Diskussionsverläufe, die in ihrem Niveau bereits aus Höhlenzeichnungen des mittleren Pleistozäns bekannt sind. Ergänzend fügen die ehemaligen Brauer hinzu, dass der Schaum lediglich eine voluminöse Illusion von Inhalten sei und sich dies bei Niederschriften oder verbalen Äußerungen in einem durchaus adäquaten Verhältnis widerspiegele.
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