Mission Impossible

 

Vor drei Monaten: ein zuversichtlicher André H. im Eingangsbereich des brasilianischen Urwalds

 

 

 

Greifswald / Manaus (SPA): Seit drei Monaten ist der Greifswalder Zoologe André H. im zentralen Amazonasgebiet auf der Suche nach dem Mützenfalter (Papilio pileus). Das Exemplar aus der Ordnung der Lepidoptera (Schmetterlinge) lässt sich einer Überlieferung nach gern auf Mützenschirmen und Hutkrempen nieder und wird aus diesem Grunde auch Hutkantensitzer genannt.

 

 

 

Lepidoptera-Jäger H. bedingt optimistisch in den Ruinen einer Goldgräbersiedlung

im brasilianisch-peruanischen Grenzgebiet: vom Mützenfalter keine Spur

 

 

 

 

In den tropischen Feuchtgebieten Südamerikas zu Hause wurde der Falter zuletzt im Jahr 1883 in einer Population von über 1000 nachgewiesen. Selbst so berühmten Schmetterlingsforschern wie dem Londoner Lionel Walter Rothschild oder dem Russen Vladimir Nabokov war es zu Lebzeiten nie vergönnt, ein Exemplar des Papilio Pileus der eigenen Sammlung hinzuzufügen.

 

 

 

 

Misserfolgsautotherapie über den Dächern von Manaus: ein Greifswalder Biologie-Doktorand

 

 

 

 

 

In den zwölf Wochen seines Aufenthaltes hat André H., der an der Universität Greifswald eine Doktorandenstelle im Bereich Organismische Biologie belegt, nach eigenen Angaben mehrere hundert Schmetterlingsarten bewundern können. Ein schwarz-weiß-roter Mützenfalter sei ihm allerdings noch nicht vor die Pupillen geflattert. „Vier Wochen mache ich diese Strapazen noch mit, dann komme ich nach Hause“, so der sichtlich gezeichnete Tierkundler.

 

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