Ein Hauch von Olympia

 

Spontantauwetter in Greifswald: Kollateralergebnis mobiler Hot Spots

 



Greifswald (SPA):  Der am 16. Februar die Hansestadt durchziehende Lichter- und Fackelzug stand, wie erst jetzt bekannt wurde, unter Beobachtung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK). An neuralgischen Punkten der Laufstrecke – als solche gelten jene, die einen Blickwinkel von mindestens 180 Grad zulassen – postierten sich geschulte Fackeltransportjuroren, um die Teilnehmer der Veranstaltung entsprechend eines speziell entwickelten Kompetenzrasterverfahrens zu bewerten.

 

 

Damit geht das NOK in eine erste Casting-Runde für die Olympia-Bewerbung 2032, die aus einem Städteverbund in Nordrhein-Westfalen erwartet wird. Bereits jetzt, so wurde verlautbart, müsse wegen der langwierigen Vorbereitung die Suche nach geeigneten Läufern beginnen. Denn jene ausgewählten Athleten sollen dann das olympische Feuer von Athen nach Deutschland tragen und dabei den gestrengen Auflagen des Internationalen Olympischen Komitees genügen.

Wie bei den Protagonisten jeder Sportart haben sich auch die Anforderungen an einen Fackelläufer seit den ersten in Deutschland stattgefundenen Olympischen Spielen deutlich gewandelt. In modernen Zeiten ist es nicht hinreichend, gekleidet in ein Feinripphemd, ein kurzes Höschen sowie seitengescheitelt eine Fackel von A(then) nach B(erlin) zu transportieren. Heute werden die Kandidaten nach solchen Items wie Tragwinkel, Göttlicher Blick (emotionale Kälte), Atem- und Schrittfrequenz, BBI (Bauch-Bauch-Index) und der biologischen Wahrscheinlichkeit, das Jahr 2032 noch fackeltragend zu erleben, gecastet. So ist es wenig verwunderlich, dass die Juroren nach Marschende einige aussichtsreiche, jedoch aufgrund der Temperaturen minder figurbetont umhüllte Kandidaten auf die folgenden Bewertungen bei den in den wärmeren Monaten stattfindenden Veranstaltungen vertrösteten.  

 

Die kollateralen Auswirkungen des Lichter- und Fackelzuges werden in den nächsten Monaten die Klimaforscher der Universität Greifswald beschäftigen. Durch den Längstransport der, wie es im Fachjargon heißt, mobilen Hot Spots setzte im belaufenen Gebiet eine spontane Schneeschmelze ein, durch die es über Nacht zu einem überdurchschnittlichen Pfützenaufkommen in der Hansestadt kam. Nun soll ein Mikroklima-Modell entwickelt werden, an dem sich der menschliche Einfluss an der Erderwärmung nachvollziehen lässt.         

 

Der Tag danach: sehr große Pfütze

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Kommentare: 3
  • #1

    Wilhelm (Keoma) Bürstig (Dienstag, 20 Februar 2018 15:24)

    Ich lebe seit 78 Jahren in Greifswald und verfolge sehr genau was hier geschieht. Einen am 16. Februar die Hansestadt durchziehenden Lichter- und Fackelzug unter Beobachtung des Nationalen Olympischen Komitees hat es nicht gegeben. Es hat überhaupt keinen Fackelzug gegeben. Das ist eine Ente, wenn nicht sogar eine Tatarenmeldung, neudeutsch würde man vielleicht Fake-News sagen. Ärgerlich dass es solche Sachen jetzt auch in meiner Heimatstadt gibt!

  • #2

    Wilhelm (Keoma) Bürstig (Dienstag, 20 Februar 2018 15:28)

    Wir - und ich glaube, da kann ich für fast alle gebürtigen Greifswalder sprechen - wir wollen das nicht.

  • #3

    Wilhelm (Keoma) Bürstig (Dienstag, 20 Februar 2018 15:45)

    Tatsache ist auch, dass es kein überdurchschnittliches Pfützenaufkommen gegeben hat, weder am 16.02.18 noch am 17.02.18. Das wäre mir aufgefallen, ich achte immer sehr genau auf Pfützen.