Vorpommersches Bekenntnis

 

 

Greifswald (SPA): Wenige Stunden nach der Bekanntgabe des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, Eingangsbereiche der dortigen Landesbehörden mit einem gut sichtbaren Kreuz zu behängen, zogen die Vorpommern unerwartet fix nach. Aus unheiterem Himmel wurde letzte Nacht damit begonnen, den gesamten öffentlichen Raum flächendeckend mit Pfützen auszustatten.

 

 

Im Gegensatz zu Söder, der die Bekreuzung als „sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland“  sowie das Kreuz selbst als „das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung" interpretiert, definieren die Menschen zwischen Greifswald und Penkun die Verpfützung ganzer Landstriche als deutliches Bekenntnis zur Verbundenheit von Natur und Mensch. Schließlich schleppen sowohl jeder menschliche Körper als auch der Planet Erde einen ähnlichen Anteil Wasser mit sich herum.

Der heidnische Brauch der Verpfützung ist in Vorpommern seit Menschengedenken üblich und erlebte seine Höhepunkte gegen Ende der Weichsel-Eiszeit vor circa 11500 Jahren. Ostsee, Haff, Galenbecker See oder Müritz, Kummerower und Plauer See im benachbarten Mecklenburg gelten als gemach dahinwabernde Zeugen dieser Zeit, die sich zudem in den letzten 150 Jahren zu Pilgerorten für Menschen aus Nah und Fern entwickelt haben.      


Ob es in Bayern bezüglich der Bekreuzung auch ein linguistisches Bekenntnis geben wird, ließ Markus Söder gestern offen. Hier scheinen die Vorpommern den Bayern zumindest einen Schritt voraus. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das den Prozess der Verpfützung begleitende, knackige Mantra „Schietwäder“ als überaus gebräuchlich herausgebildet.

 

 

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Kommentare: 16
  • #1

    Knepulski (Mittwoch, 25 April 2018 10:43)

    charmant, stimmig und definitiv kein lake äh Fäke

  • #2

    Manface Duck (Mittwoch, 25 April 2018 12:13)

    Pfützen find ich gut!

  • #3

    Lieselotte (Mittwoch, 25 April 2018 12:19)

    Ach, Knepulski, erzähl doch nix, dir glaubt doch eh keiner mehr - wenn's dich überhaupt gibt!

  • #4

    Wilhelm Bürstig (Mittwoch, 25 April 2018 12:33)

    Ich hab schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass ich immer sehr genau auf Pfützen achte. Deshalb sage ich hier ganz deutlich: der Prozess einer zunehmenden Verpfützung ist empirisch nicht nachweisbar. Es gibt ihn nicht! Nicht in Greifswald! Wir wollen das nicht!

  • #5

    Sheldon Gently (Mittwoch, 25 April 2018 16:00)

    Pfützen haben vollkommen flache Wasseroberflächen, stimmt's?
    Mehr sag' ich dazu nicht jetzt!

  • #6

    Galileo G. (Mittwoch, 25 April 2018 16:23)

    Unser lieber Sheldon,
    nach wie vor gilt: Je größer das Pfützendach, desto weniger flach. Noch kannst du widerrufen.

  • #7

    Sheldon Gently (Mittwoch, 25 April 2018 22:35)

    @ Galileo G.
    Irgendwann wird die Wahrheit ans Licht kommen. Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen. Pfützen sind flach!

  • #8

    Galileo G. (Donnerstag, 26 April 2018 07:57)

    @Sheldon
    Du darfst gern deine Meinung haben (und auch widerrufen). Selbst Toto sangen "I bless the rain is down in Africa" statt "I bless the rain is next to us in Africa". Das ist zeitlos statt gezeitenlos.

  • #9

    Lieselotte (Donnerstag, 26 April 2018 13:18)

    Warum singen die nicht: I bless the rains down in Greifswald, um, wie Brycke schreibt, den gesamten öffentlichen Raum flächendeckend mit Pfützen auszustatten? Was geht uns denn Afrika an? Das ergibt doch wieder mal gar keinen Sinn!

  • #10

    Galileo G. (Donnerstag, 26 April 2018 13:21)

    Mach mich bitte nicht für die Songtexte von Toto verantwortlich, Lieselotte. Noch kannst du widerrufen.

  • #11

    Sheldon Gently (Donnerstag, 26 April 2018 13:24)

    @Galileo G.
    Um mit Toto zu antworten: I know that I must do what's right, as sure as Kilimanjaro rises like Olympus above the Serengeti.
    Niemals werde ich etwas gegen besseres Wissen und Gewissen widerrufen.

    Pfützen sind und bleiben flach!

  • #12

    Wilhelm Bürstig (Donnerstag, 26 April 2018)

    Hallo Galileo - das ist aber - bitte entschuldige die Bemerkung - ein sehr merkwürdiger Name. Du kommst nicht aus Greifswald, oder?

  • #13

    Lieselotte (Donnerstag, 26 April 2018 13:34)

    Hallo Galileo, zuerst zitierst du komische Lieder und dann willst du nichts damit zu tun haben. Vielleicht solltest du mal widerrufen!

  • #14

    Sheldon Gently (Donnerstag, 26 April 2018 13:41)

    Ja, Lieselotte, da hast du ins Schwarze getroffen: widerrufen soll er!

    Lieber Galileo, sag einfach: "Und sie dreht sich doch nicht!"

    Eine Entschuldigung für dein jahrhundertelanges Täuschungsmanöver könntest du ja dann bei Gelegenheit nachreichen.

  • #15

    Galileo G. (Donnerstag, 26 April 2018 13:44)

    Ich werde seit Jahrhunderten zitiert. Nun lass mir bitte den Spaß, Lieselotte. Trotz des merkwürdigen Namens, Wilhelm, bin ich momentan Greifswalder. Ein schönes Zuhause hast du.

  • #16

    Wilhelm Bürstig (Donnerstag, 26 April 2018 18:49)

    @Galileo
    Weiß ich! Schönste Stadt der Welt!
    Anja will uns auch mal besuchen kommen :o)