Anschlagsort: die beschauliche Unkel-Bräsig-Strat in Greifswald
Greifswald (SPA): Nach dem eventuell gezielten Tritt eines Passanten oder der eventuell ungezielten Attacke eines(r) minderjährigen Dreiradlenkers(in) auf einen AfD-Aufsteller am vergangenen Montag, in dessen Folge die überteuerte und sehr boulevardnah platzierte Marketinginstallation in Leichtmetallbauweise eine exakte Drehung um 84 Grad unter einseitigen Abwurf der in Blau gehaltenen Plakatierung vollzog sowie dem freitäglichen Gülleanschlag auf mehrere Besucherzelte des Festivals „Wasted in Jarmen“ musste die Polizei in den späten Abendstunden des gestrigen Samstags ein drittes Mal in dieser Woche zu einem eventuell politisch motivierten Anschlag ausrücken.
Gegen 18:33 Uhr ging bei den diensthabenden Beamten der Polizeidirektion Anklam ein Notruf ein, der die Überprüfung eines verdächtigen Gegenstandes in der Greifswalder Unkel-Bräsig-Strat erforderlich machte. Unter Einsatz von Signaltechnik erreichten die Einsatzkräfte kurz nach 19 Uhr den Tatort und stellten eine verklebte Melange aus Schaumtieren und Industrie-Müslischnitte fest, deren Gefährdungspotential aufgrund der per beigelegten Beipackzettel ermittelten chemischen Zusammensetzung als „hoch“ bis „sehr hoch“ eingestuft werden musste. Für eine Beurteilung der Gesamtkonstellation kam jedoch erschwerend hinzu, dass das Ablegen des gefährdenden Materials ziemlich genau an der Grundstücksgrenze zwischen den Anrainern Martin Hansen einerseits und Hansi Martin andererseits erfolgt war. Zwei Bürger dieser Stadt, denen nachgesagt wird, nicht immer einer Meinung zu sein.
Chemisch problemhaft, Ziel rätselhaft: Melange in der Bräsig-Strat
Da so das Anschlagsziel per Sicht nicht einwandfrei zu bestimmen war, die Anwesenheit hunderter Schaulustiger eine Beschleunigung der Ermittlungen durch einfachen Stiefelschub ebenso verhinderte
wie das Fehlen eines Bekennerschreibens, wurde der Staatsschutz angefordert, der gegen 21:30 Uhr in Hundertschaftstärke und mit Präzisionsmessgeräten wie Wegsensor, Tensiometer, Tachymeter und
Kluppe in die Bräsig-Strat einrollte. Seitdem halten die Präzisionsmessungen unter Beobachtung einer immer noch anwachsenden Menschenmenge an, unter die sich mittlerweile Journalisten des lokalen
Boulevards, Pressesprecher ortsansässiger Parteien und Mitglieder sozialer Netzwerke wie „Wen Hansen bewegt“ und „Martin Aktuell“ gemischt haben, um bis zu einer Bekanntgabe der Staatsschützer mit den Tastaturen zu scharren.
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Wilhelm Bürstig (Montag, 06 August 2018 13:01)
Bleibt zu hoffen, daß der Staatsschutz die Sache zügig aufklärt. Wir wollen das nicht, hier in Greifswald!
Lieselotte (Montag, 06 August 2018 13:07)
Wenn da einer ahnungslos mit seinem Hund spazieren geht und der frißt das Zeug - also der Hund, mein ich jetzt - was da alles passieren kann! Unverantwortlich sowas!
Manface Duck (Dienstag, 07 August 2018 11:09)
Find' ich auch nicht gut! Bekommt man klebrige Füße von! Die sollen das weg machen die Staatsschützer, nicht vermessen!
Tukan Kirbati (Dienstag, 07 August 2018 11:28)
Das Umwerfen von Wahlplakaten ist zu tolerieren, wenn sie von der AfD sind. Toleranz und Vielfalt in Greifswald!
The Angry (Dienstag, 07 August 2018 11:34)
Saubere Gehsteige! Rainer Werner Fassbinder muss weg!
Lieselotte (Dienstag, 07 August 2018 11:47)
Was soll das denn heißen: Wasted in Jarmen? Zu schade für Jarmen oder nutzlos und verschwendet in Jarmen, oder was? Warum haben die denn da Jauche vergossen? Kannst du das mal erklären, Tukan? Ist das zu tolerieren?
Tukan Kirbati (Dienstag, 07 August 2018 12:17)
Hallo Lieselotte. Das ist nicht so pauschal zu beantworten. Das Vergießen von Jauche muß nicht per se schlecht sein. Landwirte wissen das. Auf dem Festival waren wohl politisch interessierte junge Leute, die gemeinsam gegen uninformierte und von rechtspopulistischen Parolen getäuschte Bevölkerungsteile musikalisch abfeiern wollten. Bei solchen Leuten Jauche auszuschütten zeugt von völliger politischer Ignoranz. Die Leute auf dem Festival wollten einfach nur Informationsaustausch und schöne Musik bei gutem Wetter am See.
Lieselotte (Dienstag, 07 August 2018 12:43)
Gegen uniformierte Bevölkerungsanteile mit Arschbombencontest abfeiern?
Tukan Kirbati (Dienstag, 07 August 2018 12:45)
Nein, Lieselotte, gegen uninformierte, nicht gegen uniformierte!
Mon Cheri (Dienstag, 07 August 2018 13:27)
Beim ABC (Arschbombencontest) ging es sicher darum, Spaß zu haben, Lieselotte. Aber ein sehr schönes Wortspiel, Tukan. Das Anliegen hast du schön beschrieben und FSF ist eine Band, die sich (bei aller Kritik an Songtexten, von denen sie sich tw. auch distanziert haben) mehr in der Region engagieren als manch vollmundig agierender Politiker.
Ricarda Bolithos (Dienstag, 07 August 2018 14:23)
Hallo Mon Cheri, das war kein Wortspiel von dem Tukan. Das war die Lieselotte, die, wie immer, nichts verstanden hat.
Manface Duck (Dienstag, 07 August 2018 14:26)
Hallo Mon Cheri, gehst du gerne baden, bei dem Wetter? Soll ich dir mal die schönsten Strände zeigen?
Wilhelm Bürstig (Dienstag, 07 August 2018 14:30)
Für mich hören sich die Texte von der Gruppe an, als ob die da ziemlich sauer, enttäuscht und wütend sind und nicht eigentlich wissen auf wen. Die Greifswalder Polizei, das sind doch nette Leute, die können doch nix dafür!
Gotthilf Schatzmann (Dienstag, 07 August 2018 14:45)
Ja, Wilhelm, so ist das eben. Da ist die Wut und weiß nicht woher und wohin. Und isses da nicht schön, wenn andere mit ihrer Wut, die vielleicht auch nicht weiß woher und wohin, ein wunderbares Ziel abgeben und man sich gegenseitig platt machen, mit Jauche begießen und vom See verjagen kann?
The Angry (Dienstag, 07 August 2018 14:47)
Die Greifswalder Polizei sind nette Leute? Die Greifswalder Polizei und Rainer Werner Fassbinder müssen weg!