Kurs Greifswald

 

Einsfünfzig über NormalNull unterwegs: Fliegender Holländer?


 

 

Greifswald (SPA): Das gleicht einer Sensation! In den heutigen Morgenstunden wurden uns zwei Fotodokumente zugespielt, die ein schwebendes Schiff über dem Greifswalder Bodden zeigen. Offenbar ist das Boot mit Kurs auf die Hansestadt unterwegs. Beide Aufnahmen entstanden gestern gegen 13 Uhr von der Ludwigsburger Naturstrandpromenade aus. Laut Aussagen der beiden Urheber war das Schiff bei absoluter Flaute mit geringer Geschwindigkeit hafenwärts unterwegs.

 

 

Sowohl unsere sofortigen Anfragen beim zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund als auch beim Greifswalder Hafenamt ließen keine Schlüsse auf die Herkunft und den Verbleib des mysteriösen Schiffes zu. Nicht angemeldet quasi.

 

Mittlerweile konzentrieren sich alle Spekulationen auf die Figur des Fliegenden Holländers. Dafür sprechen die Fähigkeit des Schiffes, wie im hier dokumentierten Fall circa einsfünfzig über dem Wasser zu schweben sowie jene, auch bei Flaute noch bewegungstauglichen Antrieb zu entwickeln. Allerdings ist der seit dem 17. Jahrhundert auf den Weltmeeren schippernde Kahn seit 1959 nicht mehr gesichtet worden. Damals entging der niederländische Frachter Straat Magelhaen einer Kollision mit dem Geisterschiff in letzter Sekunde. Die Reduzierung von Masten und Segeln vermittelt zudem den Eindruck, dass der Fliegende Holländer gewaltig abgetakelt hat.

 

Bei Flaute unter vollen Segeln

 

Der Legende nach darf der Kapitän des verfluchten Schiffes in relativ großen Zeitabständen auf Landgang, wo er sich Erlösung durch die Treue und Liebe einer Frau erhofft. Ein Zustand, der in der 1843 uraufgeführten Wagner-Oper „Der Fliegende Holländer“ durchgespielt wurde, aber allein der Fantasie des Komponisten entsprang. Wie nicht nur die gestrige Sichtung beweist. Offenbar hat sich der Kapitän des Schiffes die Hansestadt Greifswald für eine neuerliche Brautschau ausgesucht. Vor spontanen Zustimmungen auf unvermittelt angebrachte Heiratsanträge sei an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt.

 

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Kommentare: 24
  • #1

    Jan Bodden (Dienstag, 06 November 2018 12:15)

    Das ist nicht der fliegende Holländer, das ist nur das Beiboot, das die Post bringt!

  • #2

    Wilhelm Bürstig (Dienstag, 06 November 2018 12:44)

    Vielleicht liegt's daran, daß die Kimm nicht da ist, wo man sie erwarten würde, sondern höher, nämlich da wo das dunklere Meer an den helleren Himmel grenzt. Dann stellt sich allerdings die Frage, weshalb das Boot und der untere Teil der Segel nicht gespiegelt werden - genau wie der Umriß der Küste ja auch nicht gespiegelt werden. Seltsam.

  • #3

    Sheldon Gently (Dienstag, 06 November 2018 17:37)

    Aha, kommt man in's Grübeln jetzt, Herr Bürstig? Liegt es vielleicht daran, daß es auf einer flachen Erde gar keine Kimm geben kann?

  • #4

    Lieselotte (Dienstag, 06 November 2018 17:59)

    Eine WAS kann's nicht geben, eine Kimm? Geht's jetzt wieder los mit den "Präferenzen" und Schweinigeleien von den Sheldon? Machst du da jetzt auch mit? Wilhelm, das enttäuscht mich!

  • #5

    Gotthilf Schatzmann (Dienstag, 06 November 2018 20:04)

    Hallo Lieselotte, "Kimm" ist kein anstößiges Wort. Das ist die Grenze zwischen Meer und Himmel, der Horizont sozusagen.

  • #6

    Lieselotte (Dienstag, 06 November 2018 20:05)

    Und warum schreiben die dann nicht gleich "Horizont"?

  • #7

    Gotthilf Schatzmann (Dienstag, 06 November 2018 20:05)

    Weil es schlauer klingt und einen als Experten ausweist, wenn man sich möglichst umständlich ausdrückt. In der Politik machen die das gerne und in der Wissenschaft haben sie's perfektioniert, es gibt sogar ein Fachausdruck dafür: Obskurantismus.

  • #8

    Jan Bodden (Dienstag, 06 November 2018 20:23)

    Nein, Herr Schatzmann, nein! "Kimm" ist okay!

    Und nein, Herr Gently, der einzige, der hier ins Grübeln kommen sollte, sind Sie. Ich habe hier ein Buch, Fulst-Nautische Tafeln, mit denen segle ich seit über 40 Jahren überall 'rum, und bin bisher immer angekommen. Da ist zum Beispiel eine Tafel drin, wo man aus der eigenen Augenhöhe und der Höhe eines Feuers ablesen kann, wie weit man davon entfernt ist. Erklär mir mal, wie das auf der flachen Erde funktioniert, du Döspaddel!

  • #9

    Lieselotte (Dienstag, 06 November 2018 20:24)

    Präferenzen, Kimm, Obskurantismus - macht doch was ihr wollt!

  • #10

    Hannelore Brutzl (Dienstag, 06 November 2018 20:43)

    Ich kann's erklären mit dem fliegenden Holländer.
    Es ist nämlich so: da wo fotografiert wird, ist kein Wind, das sieht man an der Spiegelung des Wassers. Da wo das Boot ist, ist Wind, das sieht man an den Segeln. So, und jetzt kommt Wilhelm und fragt, wieso das Boot, der untere Teil der Segel und der Umriß der Küste nicht gespiegelt werden. Das ist eine gute Frage! Die Antwort ist: dort ist es windig! Dort spiegelt das Wasser nicht so gut wie im Vordergrund.

  • #11

    Lieselotte (Dienstag, 06 November 2018 20:47)

    Hallo Oma, du bist halt schlau.
    Aber ich glaub' trotzdem der Jan Bodden hat recht und das ist das Beiboot vom fliegende Holländer, das die Post bringt!

  • #12

    Manface Duck (Dienstag, 06 November 2018 20:56)

    Es ist deutlich zu erkennen, dass ich auf dem Bild bin - im Vordergund, mit dem Kopf im Wasser - und vor der Veröffentlichung nicht gefragt wurde! Das wird rechtliche Folgen haben, Herr Brycke!

  • #13

    Gotthilf Schatzmann (Dienstag, 06 November 2018 22:22)

    Danke Hannelore, jetzt weiß ich auch, weshalb man sagt, das Wasser sei "spiegelglatt" - weil es nur bei Windstille so spiegelt.

  • #14

    Brycke (Mittwoch, 07 November 2018)

    @ Manface: Du bist und bleibst eine Ente. Zum Schwan fehlen dir nicht nur die Federn. Rechtlichen Konsequenzen sehe ich gelassen entgegen.

    @Gotthilf: Kimm klingt sehr schlau. Und so unpolitisch.

    @Hannelore Brutzl: herzlich Willkommen

  • #15

    Manface Duck (Mittwoch, 07 November 2018 22:52)

    Mein lieber Herr Brycke, ob ich eine Ente bin oder ein Schwan entscheide alleine ich! "Das eigentliche Geschlecht eines Menschen sei das, dem er sich zugehörig fühlt", heißt es - nur ich, darf mich nicht frei entscheiden, was ich sein will? Wenn ich eine männliche Ente sein will, bin ich eine männliche Ente und wenn ich ein weiblicher Schwan sein will, dann bin ich das auch! Freiheit und Selbstbestimmung muß über die Geschlechts- und Artengrenzen hinausreichen!

  • #16

    Tukan Kirbati (Mittwoch, 07 November 2018 22:56)

    Ja, genau! Manface, du hast völlig recht! Laß dich nicht einschränken in deinen Persönlichkeitsrechten! Rassismus ist das!

  • #17

    The Angry (Mittwoch, 07 November 2018 23:01)

    Rainer Werner Fassbinder muß weg!
    Nieder mit dem Rassismus in Greifswald!

  • #18

    Albert Memmi (Freitag, 09 November 2018 17:23)

    Freunde, Freunde ... der sachte Hinweis, eine Ente sei kein Schwan, ist doch kein Rassismus. Und natürlich steht es der Ente frei, sich wie ein Schwan und als Schwan zu fühlen. Das sind Rechte, für die Enten jahrhundertelang gekämpft haben. Es muss jedoch erlaubt sein, ohne sofortige Beschuldigungen, bezüglich der hiesig veröffentlichten Fotografie die Tatsache zu benennen, dass es sich neben dem eindeutig identifizierten Fliegenden Holländer auch eindeutig um Schwäne handelt. Und eben nicht um eine Ente wie Manface Duck. Deren Stadthafenarrest iÜ noch nicht mal abgelaufen ist.

  • #19

    Lieselotte (Freitag, 09 November 2018 20:22)

    Es handelt sich um das eindeutig identifizierte BEIBOOT des fliegenden Holländers, das die Post bringt!

  • #20

    Tukan Kirbati (Samstag, 10 November 2018 21:40)

    Hallo Albert, auch ich muss Dir widersprechen.

    Deine Expertise in Ehren, aber Du gibst deutlich zu verstehen, dass Du nicht verstanden hast! Es geht eben nicht darum, sich "wie ein Schwan" und als Schwan "fühlen" zu dürfen. Es geht darum, ein Schwan zu sein! Deine Einlassung, dass es sich "eindeutig um Schwäne handelt" ist eine Zuweisung von außen und damit eine Herabwürdigung des Subjekts zum Objekt Deiner Wahrnehmung!
    Das Subjekt als Subjekt entscheidet aber, was es ist!

    Dein "Porträt des Dekolonisierten" läßt solche Kommentare leider erwarten, dabei hast Du am Anfang so schöne Bücher geschrieben...

  • #21

    Sheldon Gently (Samstag, 10 November 2018 22:49)

    Lieber Jan, ich hab mir das Buch gekauft und die Tabelle gefunden. Ich hab sogar die Theorie, die angeblich dahinter stecken soll, verstanden. Man kann das mit einem Apfel und zwei Streichhölzchen die man da reinsteckt gut veranschaulichen. Das bedeutet also, dass es eine Theorie gibt, die erklärt, warum die Tabelle auf einer runden Erde funktioniert. Und es gibt keine Theorie warum die Tabelle auf einer flachen Erde funktioniert.
    Naive und kleingeistige Menschen würden jetzt vielleicht daraus schließen, daß die Erde rund sein muss.
    Tatsache ist doch aber, dass offensichtlich mit unserer grundlegenden theoretischen Konzeptionalisierung von Welt etwas nicht stimmt. Da die Erde flach ist, muß es zwangsläufig eine Theorie geben, die erklärt weshalb die Tabelle auf der flachen Erde funktioniert. Es ist also für jeden denkenden Menschen evident, dass es nur darum gehen kann, diese Theorie zu finden. Vielleicht ist unsere kognitive Konstruktion von Welt schon in ihrer Basis falsch, so dass alles was auf diese Basis aufbaut, in sich konsistent, aber eben falsch ist! Selber Döspaddel!

  • #22

    Lieselotte (Samstag, 10 November 2018 22:55)

    Du steckst Streichhölzer in Äpfel? Das ist doch keine Theorie!

  • #23

    Manface Duck (Samstag, 10 November 2018 22:57)

    Hallo Lieselotte, magst Du am Sonntag mit einem wunderschönen Schwan bei Oma Apfelkuchen essen?

  • #24

    Brycke (Sonntag, 11 November 2018 14:09)

    Der unentliche Manface. Sehr schön und viel Spaß beim Appelkuchen.