C-45

 

 

 

 

Greifswald (SPA): Pünktlich zum Weihnachtsschlussverkauf wirft ein japanischer Hersteller eine Überraschung auf den Markt. Mit der gestrigen Vorstellung der hyperkompakten Kompaktkassette C-45 in einem Greifswalder Fachgeschäft für Heim- und Unterhaltungselekronik stellt das Unternehmen unter Beweis, den vor 35 Jahren angekündigten Weg zu begeh- und damit auch betanzbaren Tonspuren konsequent zu Ende gehen zu wollen.

 

Die Weiterentwicklung der herkömmlichen Kompaktkassetten C-60 und C-90 bietet vorerst alles, was sich der Endverbraucher wünscht. Dabei hat der Produzent bei der Installation neuer Teile sowie beim Anbringen beleuchteten Schnickschnacks gegeizt und so dem Tonträger einen sympathischen Retro-Look bewahrt. Die Bandlänge wurde ein wenig reduziert, so dass die Kassette, wie der Name bereits vermuten lässt, auf A- und B-Seite jeweils zweiundzwanzigeinhalb Minuten Speichervolumen bereithält. Damit bietet sie ausreichend Platz für die Aufnahme einer normalen Langspielplatte und für den Verbraucher entfällt in Zukunft die lästige Frage, mit welchem Songmaterial er das verbleibende Speicherreservoir befüllen muss. Was aus musikästhetischen Gründen durchaus Sinn ergibt.

 

(Anm.: Wer, so wie ich, Menschen kennt, die eine C-60-Musikkassette mit Pink Floyds Album „Wish You Were Here“ bespielt haben, was sehr löblich ist, und den Rest des Bandes mit Songmaterial von Madonna und Sandra aufgefüllt haben, versteht, dass der letzte Satz durchaus Sinn ergibt)

 

Es wird die Freunde der Kassettentechnik freuen, dass die Anschaffung neuer Abspielgeräte durch das mitgelieferte Hyperkompakt-Kompakt-Kabel (HKK) nicht notwendig ist und der Inhalt einer C-45 durch die integrierte Wiedergabetechnik auch durch die Boxen historischer Kassettengeräte wie Babett oder Anett ausgestoßen werden kann. Die kongruente Vergrößerung der Bandwickelrollen macht die Nutzung normaler Bleistifte zur manuellen Beseitigung von Wickelerrors in Zukunft freilich unmöglich. Der Hersteller hat auf dieses Manko reagiert und wird schon zu Beginn der nächsten Woche einen Bleistiftadapter vorstellen sowie Kunden, die bereits den Kauf einer oder mehrerer C-45 vollzogen haben, diesen per Post kostenfrei nachsenden.

 

Aus transportlogistischen Gründen ist das neue Speichermedium maximal im Dreierpack erhältlich, womit das rückenschonende Anheben eines solchen Paketes durch nur eine Person möglich bleibt. Zum Zwecke der häuslichen Lagerung der C-45 wird ein bedarfsgerechtes Nachziehen der Hersteller von Aufbewahrungsmöbeln erwartet. Ein namhafter schwedischer Hersteller kündigte bereits an, eine Variation des beliebten Regals KALLAX unter dem Namen KALLMAX für die Archivierung der neuen C-45 zu designen.  

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Manface Duck (Samstag, 22 Dezember 2018 12:22)

    Hallo Herr Brycke, ist das meine Lieselotte, die da die Kassette hält auf dem Foto?

  • #2

    Brycke (Sonntag, 23 Dezember 2018 20:48)

    Nein, ist sie nicht. Aber schön, dass du da bist ... wollt schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.

  • #3

    Manface Duck (Montag, 24 Dezember 2018 22:09)

    Klar bin ich da! Aber Lieselotte? Wenn's nicht Lieselotte ist, wo ist sie dann?

    Und die Hübsche mit der Kassette, was macht die sonst so?

  • #4

    Brycke (Montag, 24 Dezember 2018 23:23)

    Die Hübsche studiert, glaube ich. Nicht, dass sich Lieselotte auch eingeschrieben hat.

  • #5

    Ricarda Bolithos (Dienstag, 25 Dezember 2018 15:48)

    Hallo Herr Brycke, eine unglaubliche Erleichterung ist das, einmal nicht die Posts von einem Testosteron gesteuerten Erpel lesen zu müssen, der sich für einen Schwan hält. Wie kann man das vermissen?
    Und Lieselotte studiert? Mit dem knapp zweistelligen Intelligenzquotienten, den die hat? Gibt es denn das Fach Nagelpflege als Bachelor-Studiengang?

  • #6

    Lieselotte (Dienstag, 25 Dezember 2018 16:02)

    Lieber Herr Brycke, fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch in's Neue Jahr erst mal :o)
    Und dann noch zu Klarstellung: Ich hab' vielleicht wesentlich mehr Intelligenzquotienten als ihr alle glaubt und was den Bachelor betrifft: mit dem hab' ich gar nix - wieder so eine miese Unterstellung ist das!