Greifswald (SPA): Die 41-jährige Greifswalderin Evelyn Beck überschlägt, dass sie ihrer Familie in diesem Jahr mehr als sechshundert Euro gespart hat, indem sie aus zwei- bis vierlagigem Toilettenpapier einlagiges gerollt hat. Als Mutter von sechs heranwachsenden Kindern, Tante von 23 Nichten und Neffen und Besitzerin eines Ehemanns, der routinemäßig mehr als einen nachhaltigen Anteil an Kleenex oder Hakle verwendet, hat sich Frau Beck zu Beginn des Jahres entschlossen, in ihrer Familie keinen unnötigen Luxus zuzulassen. Keinen, der über eine Lage hinausgeht.
"Wenn Sie behutsam Sorge dafür tragen, dass Ihre Finger bei der Anwendung nicht durch das Papier drücken, reicht einlagig völlig aus", meint Evelyn Beck. "Falls sich eines der Kinder
über den mangelnden Komfort beschwert, den einlagiges Toilettenpapier bietet, erinnere ich einfach daran, wie es war, als wir zur Wendezeit die Ostseezeitung oder Seiten aus dem Otto-Katalog
benutzten. Einlagig."
Allerdings hatte Beck Probleme, ihren Ehemann Thomas davon zu überzeugen, sich den von ihr gestrickten Nachhaltigkeitsplänen anzuschließen. "Mehrmals habe ich ihn dabei erwischt, wie er das
Toilettenpapier umklappte, manchmal gar zwei- oder dreimal", erzählt Beck. "Ich habe ihn unmissverständlich wissen lassen, dass wir eine einlagige Familie sind und jeder noch so
erbärmliche Versuch, die Regeln durch Stapeln, Falten oder Wickeln des Papiers aufzuweichen, mit umgehenden Strafen geahndet wird."
Gerade solche Vorfälle sind es, die Evelyn Beck motivieren, keine Lage von ihrem Vorhaben abzurücken. Die Wachen vor den sanitären Anlagen des Haushalts hat sie zu ihrer Kernkompetenz erklärt und die Teilung des Toilettenpapiers in Wischquadrate nimmt sie vor, um dem Missbrauch des von ihr entwickelten Systems vorzubeugen.
Mit Synergieeffekten. "Ich stelle auch sicher, dass niemand Energie verschwendet, indem ich die Lüfter zu lange laufen lasse", erläutert Beck. "Es ist eine Schande, aber ich denke, manchmal gewöhnen sich die Kinder so schnell an modernen Luxus wie Badventilatoren und mehrlagiges Papier, dass unser von Bescheidenheit geprägtes vorpommersches Erbe und die Gesamtheit unserer Traditionen in Vergessenheit geraten."
Mit all dem Geld, das durch die Vervielfachung ihres Toilettenpapiervorrats gespart wurde, plant Evelyn Beck nach dem Ende der Reisebeschränkungen ihre Familie zurückzulassen und mit einigen
ihrer Romméfreundinnen eine schöne Wellness-Reise auf die Insel Rügen zu unternehmen.
"Papier nehmen wir mit", sagt Evelyn Beck.
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Eberhard Reinke (Donnerstag, 03 Dezember 2020 16:56)
Ich würde Frau Beck vorschlagen, ihre Ernährung derart umzustellen, daß kein Stuhlgang mehr vorkommt, so daß der Verbrauch besagten Konsum - bzw. Hygieneartikels gen 0(null) tendieren würde.....äh, vielleicht könnte man auch textile Materialien nutzen.....waschbar, recyclingfähig.....und alles.
Ronja (Donnerstag, 03 Dezember 2020 20:07)
Sehr nette Geschichte, die ich nicht nachvollziehen kann.
Sabiene (Montag, 07 Dezember 2020 17:12)
Man kann das Toilettenpapier aber auch beidseitig benutzen. Schade, dass das viele Verbraucher nicht wissen. Denn der Erfolg liegt auf der Hand!
LG
Sabiene von sabienes-welt.de
Wally Schön (Dienstag, 22 Dezember 2020 23:01)
@ Sabiene
Wenn es einlagig ist, kann frau/man es nicht beidseitig nutzen. Da gibt es Studien dazu. Informier' Dich mal!
Otto Ösenstein (Montag, 04 Januar 2021 21:04)
@Wally Schön
Kannst Du da mal Quellen nennen? Ich nutze es seit Jahren einlagig und beidseitig! Problemlos! Das ist doch wieder nur so eine Sch...hausparole die zum Himmel stinkt, daß das nicht gehen soll. Du bist doch ein von der Toilettenpapierindustrie bezahlter Troll, stimmt's?
Anton Steiniger (Sonntag, 10 Januar 2021 23:41)
Was sagt sie, die Evelyn Beck? Sie will nicht, dass die Gesamtheit unserer Traditionen in Vergessenheit geraten. Und das macht sie am Badventilator fest? Also in meiner Kindheit da gab es gar keinen Ventilator im Bad. Da hat man das Fenster aufgemacht.
Also im Sommer jedenfalls.
Brycke (Dienstag, 12 Januar 2021 23:05)
Natürlich ist einlagiges T-Papier beidseitig nutzbar. Wozu braucht es Studien, wenn es Beipackzettel UND experimentierfreudige Nutzer sanitärer Anlagen gibt. Denkt beidseitig!
Otto Ösenstein (Donnerstag, 14 Januar 2021 00:26)
Ihr könnt es alle einlagig, beidseitig und mehrfach verwenden, is' mir doch egal!
Das ist also der wahre Grund, weshalb man sich nicht mehr die Hand gibt in Coronazeiten!