Grippales Atmen

 

 

 

Der Patient, Freund und Kollege, beim Erleben des Virus. Wir haben interviewt und dem Bericht in etwa zeitgleiche Äußerungen Greifswalder Fachleute und Spezialisten hinzugefügt.

 

 

 

 

Greifswald (SPA): Am 17. Dezember meldet sich die Mutter eines Kindes in der Einrichtung. Ihr Kind sei positiv. Eine Kontaktrückverfolgung ist schwierig, da sich das Kind in der Sammelgruppe befand, die an jedem frühen Morgen von den Erzieherinnen betreut wird. Ein sofort vorgenommener Abstrich ergibt auch bei einer von diesen einen positiven Befund. Weiteren Kindern wird ebenso ein solches Ergebnis bescheinigt. Wie alle Kinder, wie alle Erzieherinnen, wird auch die Frau des Patienten, der noch kein Patient ist, umgehend in die Häuslichkeit geschickt. In Quarantäne mit negativem Befund.

 

 

Der undumme Greifswalder Zuständigkeitsanalytiker Frank Z. analysiert die Zuständigkeiten und verweist auf die in Jahrhunderten gewachsenen Traditionen, die nun den Hebelgesetzen unterworfen werden.

18. Dezember ... Die im Falle einer Grippe in der Häuslichkeit notwendigen Mechanismen werden eingeleitet. Alles ist sorgsam desinfiziert. Schlafen, Sanitär, Essen erfolgen getrennt. FFP2-Masken werden getragen. Ein zweiter Abstrich bestätigt bei der Frau den negativen Befund.

20. Dezember ... Bei der Frau des Patienten, der noch keiner ist, regen sich erste Grippe-Symptome. Ein Husten, ein wenig Fieber. Zeitgleich schneit der CT-Wert der positiv getesteten Kollegin rein. Ein Stück unter 20. Was folgt, kennen wir von jedem grippalen Infekt: der Anruf beim Gesundheitsamt.

 

21. Dezember ... Die dreiköpfige Familie begibt sich zum Testzentrum. Der Abstrich ergibt bei dem Patienten, der noch keiner ist, sowie bei seinem Sohn ein negatives Ergebnis. Die Frau des Patienten ist nun postiv.

 

 

 

 

 

Der Greifswalder Grippologe Olaf B., der zu ausführlichen Ausführungen neigt, wird in seinen Ausführungen ausführlich. Er möchte dem Virus ein "Gesicht" geben und plädiert neben der Erwähnung vieler anderer wissenschaftlich belegter Details dafür, nur oder hauptsächlich Kranke zu testen.

23. Dezember ... Der Patient, der nun offenbar zu einem wird, entnimmt einen Tag nach seinem 53. Geburtstag einer Körpertemperaturmessung den Wert 39. Auch der Sohn schwächelt. Es folgen Dinge, die wir von jeder Grippe gewohnt sind: Anruf beim Hausarzt, Testzentrum, positives Ergebnis bei beiden, eine Nachverfolgung der Kontakte, die nicht notwendig ist, da sie sich auf die bekannten drei Personen im Haushalt beschränkt. Der Patient lädt sich die Medoped-App auf das Handy - ein Tipp aus dem Kleingedruckten des Befundes, der oft, zumal auf der rückwärtigen Seite Zwei platziert, übersehen wird.

 

24. Dezember ... Die Hausärztin ruft an und fordert den Patienten auf, die Medoped-App regelmäßig zu nutzen. Über den Pulsoximeter (Fingerclip) ermittelte Daten gibt er nun, wie bei einem grippalen Infekt gebräuchlich, dreimal täglich manuell in die App ein: Symptome, Körpertemperatur, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und allgemeine Angaben zum Befinden. U.a. beantwortet er Fragen, die die Atmung betreffen. Absolut keine Unregelmäßigkeiten.

 

 

 

 

 

Der bereits zitierte Grippologe Olaf B. führt ein weiteres Mal ausführlich aus. Ein Exkurs über Hitler, Juden, religiöse Kennzeichnungen, Studien in China und Oxford und die (eigentlich von Millionen besuchten) Großdemonstrationen gipfelt im Nachweis, dass Symptomlose nicht ansteckend sind.

Typisch für eine solche Grippe ist, dass sie die Rezeptoren am Lungeneingang ausknipst. Beispiele? Laufe ich als ein in der Alpinistik ungeübter Ebenenbewohner mal eben so den Kilimandscharo hoch, werde ich in so einem Falle auf eine körpereigene Empfehlung, mal eine Pause einzulegen, da die Luft dünne wird, verzichten müssen. Oder anders und ohne Luft: ich schau mir am 25. Dezember zwischen Frühstück und Gänsebraten "Zwischen Frühstück und Gänsebraten" an und lache nach dem ersten flachen Witz von Heinz Quermann hemmungslos los. Kann damit nicht aufhören und fühle mich gut dabei.
Ein weiteres Typical ist, dass ein solches Grippevirus die Gefäßwände angeht. Destruktives Basteln quasi. Aus elastischen Schläuchen werden nun enge, starre Röhren, durch die sich immer dickeres Blut bewegt. Der Patient besitzt wie jeder Grippeinfizierter ein Coagu Check - Gerät, mit dem er den Gerinnungswert des eigenen Blutes erfassen und managen kann. Dieser Wert sinkt binnen drei Tagen von 2,5 auf 1,7. Er steuert wie bei dem immer noch konstanten Fieber mit Medikamenten gegen, spritzt sich präventiv gegen Thrombosen. Während Frau und Sohn des Patienten symptomfrei werden, bleibt bei ihm das Fieber. Ansonsten fühlt sich der Patient absolut fit, leidet null unter Atemnot oder -beschwerden, obwohl sich der Sauerstoffsättigungswert langsam sich bis zum 29. Dezember in Richtung 80 bewegt.

30. Dezember ... Auch das ist jedermann bekannt, der sich schon mal influenziert hat: Professor G. aus dem Universitätsklinikum meldet sich per Telefon. "Wir haben Ihre per App übermittelten Daten gesichtet. Packen Sie mal ein paar Sachen zusammen. Ich schicke Ihnen in zehn Minuten einen Rettungswagen vorbei."

 

 

 

 

Oh, schon wieder wird der Grippologe Olaf B. ausführlich. In einem Beitrag zur vermeldeten, an die Grenzen stoßenden Kapazitätsauslastung des Universitätsklinikums versucht er sich hypothesenkompetent (Annahme von Inkompetenz und Wichtigtuerei) an einer Ursache-Wirkung-Analyse. Diese untermauert er mit einem wilden Mix an psychologischem, juristischem und impftechnischem Hintergrundwissen. 

Im Klinikum folgt auf eine CT-Untersuchung die Befragung durch das medizinische Fachpersonal. "Atemnot?" "Nein." Das Witzige an so einer Grippe ist, dass sie so manch Überraschung für den Menschen bereithält, ihre Wendungen wenig vorausschaubar sind. Nun auch hier. Denn nach zwei Stunden lautet der Befund: schwere Coronale Lungenentzündung.
Das Klinikum hat extra vorgesorgt und für Grippekranke einen isolierten Bereich geschaffen. Das ist Usus und das hat gewiss schon jeder einmal gesehen, der sich eine fette Grippe eingefangen hat. Da auf Station "Schwarz" noch kein Bett verfügbar ist, erfolgt in einem anderen Zimmer eine Versorgung mit Sauerstoff. Mittels eines Testverfahrens werden die Gasverhältnisse im Blut gemessen, die sich, wie bei einer Grippe üblich, verschlechtern. 

 

 

In einer aufwändigen Kosten-Nutzen-Analyse befassen sich zwei der namhaftesten medizinischen Betriebswirtschafter Greifswalds, Jochen G. und Daniel W., mit der monetären Bilanz klinischer Intensivbehandlungen und deren Zusammenhang mit vermeldeten Kapazitätsauslastungen.

01. Januar ... Das Jahr 2021 beginnt für den Patienten mit der Verlegung auf die Intensivstation "Schwarz", wo die für eine Influenza üblichen Intensivbehandlungen einsetzen. Ist die High-Flow-Therapie, bei der Sauerstoff zusätzlich über einen Schlauch zugefährt wird, noch relativ erträglich, kommt die Beatmung per NIV-Maske aus einem völlig anderen Regal. Denn deren hermetischer Abschluss, die Manipulation von Lunge und körpereigener Reflexe zwingen den Patienten, Verantwortung und Kontrolle abzugeben. Ein Vorgang, und das kennen wir von jeder Grippe, der Durchhaltevermögen, Disziplin und viel Überwindung erfordert. Die Motivation hat der Patient täglich vor den Augen und in den Ohren: Menschen, die intubiert und komatös über eine Maschine beatmet werden.


Auch dem medizinischen Betriebswirtschafter Daniel W. ist bezüglich eines quellenlosen Report17-Reports zur Beschriftung von Totenscheinen etwas zu Ohren gekommen.

Das medizinische Fachpersonal ist dick eingemummt. Schichten an Schutzanzügen, Masken und Visiere, Schutzbrillen, mehrere Handschuhe, Tapes an Kopf, Hals, Handgelenken, Knöcheln. Wie in Zeitlupe bewegen sie sich durch die ITS, professionell und immer mit dem offenen Ohr für jeden noch so kleinen Wunsch. Sei es, für eine Minute zu sitzen. Sei es, für eine Minute aufzustehen. Der Patient sieht während des NIVens das Wuseln im Zuge der Umlagerung eines Grippekranken. Er sieht auch, als bei einem solchen Vorgang die Tür offensteht, wie ein grauer Sack vorbeigetragen wird. Das Besondere an diesen Säcken: waagerechter Transport. Die betörende Akustik medizinischen Geräts, die zusätzlich instrumentalisiert wird, schaltet eines dieser Geräte in den alarmierenden Modus oder schiebt sich ein Grippeinfizierter zwei Finger unter die NIV-Maske, da er die Tortur nicht ertragen kann und will. Das Personal bleibt ruhig. Wären es keine Menschen, wäre der Patient geneigt, deren Tun als "unmenschlich" zu kennzeichnen. Aber es sind Menschen und keiner weiß, was sich von all dem in der Psyche manifestieren wird.



Der humanistische Vordenker und Modepsychologe Martin F. (Greifswald), der unter dem Kampfnamen Klaus I. publiziert, nutzt die Jerusalema-Challenge des Pflegepersonals der Ora Cura Behrenhoff für einen historischen Abriss mit Fashion-Bezug.

 

 

Dem schließt sich ein vakziner Ausblick unter Nennung einer Alternative an.

Parallel zur permanenten Überwachung der Sauerstoffsättigung entlastet der Patient die Lunge. Wir kennen das von der Grippe, wenn der Körper fern von Rückenlage, unter Beachtung einiger Versorgungsschläuche, links-, rechts- und bauchlagig übergehangen wird. In den NIV-maskenfreien Zeiten.

02./03. Januar ... Die kritische Nacht beinhaltet das Arztgespräch. Das Gleichnis von der Waage. Die nach hier oder da abkippt und damit das Ergebnis visualisiert: stärkeres Virus oder stärkerer Körper. Der Patient NIVt auch nachts. Die Waage steht. Für weitere Tage.

 

 

Der Greifswalder Demograph Wolfgang S. schiebt auf Grundlage eines seriösen RT Deutsch-Beitrages eine Diskussion zur Kennziffer Übersterblichkeit an. Wobei die Quelle in ihrer Seriosität ignoriert, dass zu den Zahlen der Stadt Zittau auch jene der Verwaltungsgemeinschaft Mittelherwigsdorf (u.a. mit Oybin und Olbersdorf) gehören.

 

 

 

 

Grund genug für den Grippelogen Olaf B., ein weiteres Mal sehr ausführlich zu werden. Eine wirrsinige Präsentation von statistischen Hypothesen und Fakten. Mit einem Ausblick.

06. Januar ... Einer der regelmäßigen Abstriche ergibt den ersten negativen Befund.

 

08. Januar ... Pfleger J. tritt ans Bett: "Die Nachricht des Tages. Corona haben wir tot gemacht." Die NIV-Maske wird durch den Patienten noch für weitere zwei Tage immer wieder aufgesetzt.

 

 

 

 

 

 

Und nochmals lassen wir den Greifswalder Grippologen Olaf B. ausführen, was er zu einem Impfstoff ausführlich auszuführen hat, ohne die Leser zu beunruhigen.

 

Die Greifswalder Vakzynikerin Antje D. agiert zwar nicht ausführlich, ist jedoch in ihren Schlussfolgerungen zu den erwartbaren Kosten beispiellos konsequent.

11. Januar ... Der Patient wird in Zone "Grau" verlegt, wo umgehend physiotherapeutische Behandlungen einsetzen. Fünf Tage später wird er aus dem Klinikum entlassen.

 

 

 

 

 

Postgrippaler Kilimandscharo in der Häuslichkeit. Aufstieg in 15 Minuten.

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sabiene (Montag, 25 Januar 2021 16:15)

    Ein Albtraum!
    Aber sowas kennen wir ja von jeder normalen Grippe ...
    LG
    Sabiene von www.sabienes-welt.de