Die Entmonopolisierung der Sommersaison

 

So soll sie nach den Vorstellungen des Wirtschaftsministeriums aussehen: Die Entmonopolisierung der Sommersaison in MeckPomm

 

 

  

Greifswald (SPA): Nachdem das schüchterne, sommerliche Brainstorming in punkto Corona-Krisenmanagement von der brutalen Realität mehrfach überrundet worden ist, wendet sich die Schweriner Landsregierung offenbar neuen Schwerpunkten zu, deren Fettnäpfchendichte von den externen Beratern als weit überschaubarer eingeschätzt wird. Ein geleaktes Dokument aus dem Wirtschaftsministerium des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass der Kampf ab sofort dem saisonalen Charakter wassergebundener Tourismus- und Erholungsformen angesagt wird. Ziel ist es, sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite für mehr Planungssicherheit zu sorgen und somit in Krisenzeiten, die ja bis dato nur durch das Wetter bestimmt waren, die wirtschaftliche und Arbeitsmarktsituation stabiler zu gestalten.

Als ein erster sowie wichtiger Schritt in diese Richtung muss der Antrag auf eine Verlängerung der frostsicheren Zeit von Anfang November 2021 bis zum 31. März 2022 angesehen werden. Dieser ist bei zuständigen Stellen, u.a. bei der russischen Auswanderbehörde, die für die Verschickung von Ostwinden zuständig ist, eingereicht und von den Klimaexperten aller Parteien (Anm. der Redaktion: bei der AfD sind Wetter und Klima ein Ressort) abgesegnet worden. Zeitgleich initiierte das Ministerium in Kooperation mit den lokalen Tourismusverbänden eine beispiellose Werbeoffensive, in der das unerschöpfliche Erholungspotential vereister und verschneiter Flächen für zukünftige Nutzer veranschaulicht wird. Um Störungen durch Schaulustige und Nachahmer zu verhindern, finden diese Foto- und Filmaufnahmen an den eher selten frequentierten Stränden des Greifswalder Boddens statt.

 

Sich selbst versorgende Eisstrandmodels in der Werbeoffensive. Noch sind Stellen auf Zuverdienstbasis frei. Bevorzugt werden Studenten, Schwimmer, Wetterfeste.

 

 

In Schwerin ist man vom Erfolg der Kampagne überzeugt und es wird betont, dass auch naturräumlich benachteiligte oder fern der Ostsee und Seenplatte gelegene Gebiete, z.B. durch die extensive Flutung von Agrarflächen, von den neuen Strukturmaßnahmen profitieren werden. Bereits bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (März) werden, falls sie nicht aufs Eis fällt, erste konkrete Angebote für den ganzjährigen wassergebundenen Wintertourismus im Katalog des Bundeslandes MV erwartet. 

 

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