Telekommunikativer Werbespot: Eine Glasfaserkabelfee schwebt über das ländliche Mecklenburg-Vorpommern und wrackt gebräuchliche, altertümliche Kommunikationstechnik ein.
Greifswald: Bei der flächendeckenden Versorgung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern mit 54 Mbit/s setzt die Schweriner Landesregierung auf die Symbolträchtigkeit der Abwrackprämie. So werden die Bürger des Bundeslandes in einem Werbespot für die Innovationen der Telekommunikation sensibilisiert und in märchenhaften Bildern ermutigt, sich in heiterer Fröhlichkeit (für fröhliche Heiterkeit wählen Sie sich bitte neu ein) von den fernkommunikationsorientierten Anschaffungen der letzten Jahrhunderte zu trennen.
Mit der Gründung des Zweckverbandes Elektronische Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern (ZVeV–MV) als landeseigene Institution, welche die Interessen und Ziele des Breitbandbüros des Bundes (BBB) und damit des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vertritt, der Bildung des Breitbandkompetenzzentrums Mecklenburg-Vorpommern (BKZ MV) sowie der Installation des Breitbandinfrastrukturatlas Mecklenburg-Vorpommern (BBIA MV) unter gleichzeitiger Abschaffung der Digitalen Seelsorge (DSS) kommen die Verantwortlichen nun turnusgemäß ins Arbeiten. Während Kritiker wiederholt anhand von Statistiken beweisen, dass Deutschland im Rennen um stabil-schnellere Internetzugänge selbst von Ländern wie Rumänien, Mittelerde oder gar Österreich abgehängt worden ist.
Eine Kritik, die sich explizit auch an die Adresse der neuesten Marketingoffensive richtet. Wäre es doch zeitgemäßer, meinen Netzökonomen, im Rahmen einer Abwrackprämie VDSL-Verbindungen einzusammeln als, wie im Werbespot vermittelt, analoge Nachschlagewerke zur Rauchzeichenentschlüsselung, Morseapparate, Wählscheiben- und Tastentelefone von Dachböden zu pulen und diese in der Hoffnung auf höhere Netzgeschwindigkeiten der davonschwebenden Glasfaserkabelfee zu überantworten. Wobei die Erfahrungen besagen, dass die Gutste anno 2026 erneut heranschweben wird. Same procedure every 5th year.
Fee im Anflug: Einfache Gleichung - Breitbandausbau = übermenschliche Mobilität
Gertraud M. (77) aus Duckow (bei Malchin), ehemalige ehrenamtliche Betreuerin im Dorfjugendclub (eeBDJC), ehemalige Nutzerin des Duckower Konsums (eNDK), ehemalige Aktive im örtlichen Romméverein der Volkssolidarität (eARVVS), jüngste Parkplatzeinweiserin beim jährlich auf Gut Duckow/Pinnow durch Hans Albrecht von Maltzahn veranstalteten Poloturnier (PePt), Mindestrentenempfängerin (MRE) und somit lebensqualitative Schmalbandfahrerin (lqSbf) sieht den Verbesserungen, die in den nächsten Jahrzehnten ihr Leben erleichtern sollen, mit Skepsis entgegen: „Die jungen Leute sind doch ohnehin schon alle weg. Per se benötigt hier kein Mensch schnelles Internet.“
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