EinEuroHopper - Innovationen auf dem Wohnungsmarkt

 

 

Greifswald (SPA): Konstant hohe Studentenzahlen und Zuzug der letzten Jahre haben in der Hansestadt Greifswald zu akutem Wohnraummangel und einem Anstieg der Mietpreise geführt. Der Druck auf den Wohnungsmarkt steigt. Nun hat mit ALDI ausgerechnet ein Discounter diesen Zuständen den Kampf angesagt. Am letzten Wochenende startete er die Kampagne „EinEuroHopper statt EinEuroJobber“ und dürfte damit den lokalen Immobilienmarkt nachhaltig aufmischen.

Es funktioniert ganz einfach. Der Wohnungssuchende schiebt einen EURO in den am Korb angebrachten Schlitz und schon steht ihm ein mobiles Heim zur Verfügung. An immerhin schon vier Filialen auf dem Stadtgebiet kann dieses Angebot momentan genutzt werden.

Dabei bietet ein großzügig bemessener Unterboden ausreichend Platz für Dinge des täglichen Bedarfs wie Kosmetika oder ein Paar Wechselsocken. Die an der Frontseite serienmäßig eingebaute, nach innen aufklappbare Halbpensionsbox kann gegen ein geringes Aufgeld an der Standard-Plus-Theke des Discounters mit Gourmetika befüllt werden. Inklusive sind allerdings Anonymitätskappen, die derzeit in den Farben Weide und Magenta zu haben sind. Ein Angebot das nicht vorgesehen, aber nötig war, nachdem trotz eines von der NSA beim Greifswalder Amtsgericht vorgebrachten Einspruchs das Modell "Voyeur" aus Datenschutzgründen vom Markt genommen werden musste. Die vierteilige Hartgummibereifung gehört laut Meinungen der Produkttester zu den Schwachstellen. Zwar garantiert der Anbieter auf fast jedem Untergrund einen engen und uneingeschränkten Lenkradius, allein die speziell entwickelte Gelenkkonstruktion scheint dieses Versprechen momentan selbst auf begradigtem Gelände wie einem befliesten Untergrund nicht gewährleisten zu können. Hier wird ALDI nachbessern müssen.

 

Auch auf Luxusinterieur wie Spiegel oder eine Kochplatte muss nicht verzichtet werden. Diese Specials sind buchbar und von ALDI ausgebildete Wohnkorbinnenarchitekten stehen den Interessenten rund um die Uhr beratend für eine in ihrer Lebensqualität hochwertige Installation zur Seite. Der Clou jedoch ist: alles, wirklich alles, ist wireless. Die Heime verfügen über WWasser, WStrom, WGas. Regen, natürliche und künstliche Beleuchtung sowie die Vielfalt städtischer Düfte strömen rohr-, kabel- und damit absolut leitungslos in die neue Unterkunft.

 

Der Mobilität sind mit diesem Angebot freilich keine Grenzen gesetzt. Hält sich der Nutzer noch heute neben einer Entsorgungsstation in der Wiesenstraße (siehe Foto) auf, kann es schon morgen die Hofeinfahrt von Frau Mustermann in der Vulkanstraße, übermorgen der Brunnen in zentraler Wohnlage am Fischmarkt und überübermorgen das uneingezäunte Grundstück wildschweingeplagter, stadtmauerloser Einwohner*Innen in Eldena-West sein. Öffentliche Autostellplätze sollten vorerst jedoch gemieden werden. Die Stadtverwaltung hat unter Witterung einer zusätzlichen Einnahmequelle bis dato alle Einigungsversuche bezüglich einer kooperativen Nutzung Wohnkorb/Auto platzen lassen. Stattdessen stellte das zuständige Ordnungsamt sechs zusätzliche Korbpolitessen ein. Betroffene müssen mit Strafzetteln in Höhe von 15 EURO rechnen – das sind immerhin 1500 Prozent des Mietpreises.

 

Derweil laufen einheimische Immobilienmakler und Vermieter Front gegen die Initiative des Anbieters. Sie befürchten Kündigungswellen, Wohnungsleerstand und einen Mietspiegel, der wieder auf das alte Niveau von 9 Metern über Null sinkt.

 

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