Raute als Herzstück: Merkels taktische Aufstellung
Greifswald (SPA): Zur Ausweihung des Kunstrasenplatzes im Volksstadion gastiert am Donnerstag Trainerkanzlerin Angela Merkel mit der neuen Regierungsmannschaft in der Hansestadt. Obwohl sie mit einigen personellen Überraschungen aufwartet, scheint bereits jetzt eines festzustehen: Die Trainerin hält an der bewährten Raute fest. SPA und Brycke gewähren einen exklusiven Blick auf die taktische Aufstellung.
Greifswald (SPA): Fünfmal beißt es in meiner Jackentasche. Dann finde ich eine Parklücke in der Stadt, steige aus dem Auto und pule das Handy heraus. Christoph. Anruf in Abwesenheit. Ich aktiviere mit dem Daumen seinen Namen und schon höre ich seine Stimme.
Greifswald (SPA): Ich ziehe den Vorhang ein wenig zurück und spähe in das Nachbarzimmer. Drei dahinsiechende Patienten und ein freies Bett, an dessen Ende ich auf einem Schild meinen Namen entdecke.
Greifswald (SPA): Es spätsommert. Für drei Stunden und nur ein bisschen. Ich lese mich durch die wunderbaren Bilder eines John Irving, die der mit Worten in sein „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ gemalt hat. Man muss der Held des eigenen Lebens werden.
Greifswald (SPA): Es ist 16:42 Uhr in Greifswald. Ronny und ich stehen in einem Pulk von Radfahrern, der sich an der Ecke Volksstadion gebildet hat, um gemeinsam bei Ampel Grün den Karl-Liebknecht-Ring zu queren. Vor uns liegen 850 dieselfreie Meter Fahrrad- und Fußgängerstraße. 850 schnurgerade Meter unserer mit Wahlplakaten zugehängten Transitstrecke. 850 Meter Rasch Hour.
Greifswald (SPA): Nun bin ich zeitig dran. Ein nicht termingerecht durchgeführter Termin und schon habe ich satte 90 Minuten bis zum nächsten Gespräch. Und das auf einem außerstädtisch-peripheren Terrain, welches mir nicht einmal die Option offen lässt, ein Fachgeschäft zu betreten und terminlosen Frauen beim zeitlosen Anpassen von Schuhwerk zuzusehen. Gegebenenfalls bei Lust auf eine aktivere Art der Interaktion dabei zu beraten. Apropos satt: mich hungert es.
Wecken trotz Helmpflicht: Darth Vader bei einem Absolventen
Greifswald (SPA): Mit einer neuen und innovativen Marketingstrategie versucht die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, den sinkenden Studierendenzahlen entgegenzuwirken. Nachdem die 1456 gegründete Alma Mater in ihre letzte medienwirksame Kampagne die einheimische Bevölkerung einbezog, setzt sie nach den im sogenannten Namensstreit gesammelten Erfahrungen nun alles auf die intergalaktische Komponente.
Virales Gift: Legger Gurgelsalat ... und schon kniggt Konni ab
Greifswald (SPA): Beim allmonatlichen Vollkontakttreffen der Greifswalder Diskursgruppen, das gestern in Neu Boltenhagen ausgetragen wurde, lichtete ein investigativer Fotograf den Teilnehmer Konrad L., 49 Jahre, KfZ-Meister, eine Frau (brü- und nett), vier Kinder, zwei Katzen, ein 5er BMW, wohnhaft in Ladebow, Fan von Bruce Springsteen, Nora Tschirner und der Comedy-Serie „Alf“, von allen nur Konni genannt, beim heimlichen oralen Leeren von Restbeständen einer großen Schüssel Gurkensalat (grün) ab.
Greifswald (SPA): „Vergessen wir den Aluhut!“ Mit diesem Slogan und dem passenden Produkt sorgt der Greifswalder Hersteller HoKaMo-Hutdesign (Anm. der Redaktion: das Kürzel steht für Hooton, Kaufman, Morgenthau) für Furore. Das Diadem des Ernest erweitert das ohnehin riesige Angebot an Leichtmetall-Kopfschmuck um ein Element, das eine attraktive Alternative in der bisher recht starr und bieder wirkenden Produktpalette bietet.
Mitten in Greifswald: Unter dem Eindruck eines Schreibens der Stiftung Wahrheitstest denkt ein Bürger neu ...
Greifswald (SPA): Das war knapp! Mit der ersten Ausgabe seines Probe-Abos einer lokalen Tageszeitung angelte der in der Greifswalder Pinocchiostraße wohnhafte André H. ein Schreiben der Stiftung Wahrheitstest aus dem Briefkasten. Dieses enthielt die knappe Mitteilung: Vorsicht: Feg News!
Greifswald (SPA): Als nimmermüder Optimist frohlocke ich, zum Entfernen meines Soft-Cast-Verbandes stelle mir die Klinik einen mit feinmotorischen Soft Skills ausgestatteten und in der Blüte seines Schaffens stehenden Doktor ab. Einen, der bei den morgendlichen Visiten spätestens als Fünfter an die Reihe kommt, um mit einer dem Oberarzt gleichen, teilnahmsvollen Miene zart über das vom niederen Personal stringent gerückte Betttuch streichen zu dürfen. Einen, der berechtigt ist, schlagfertig von einem am Fußende angebrachten Metallschild den Namen des Patienten zu rezitieren. Falls der Gott in Weiß routiniert die ahnungslose Frage fragt: „Na, wen haben wir denn hier?“. „Dirk …“. „Ach ja, die kaputte Hand.“
Greifswald (SPA): Im Klinikum streife ich mir den hochgradig unerotischen Operations-Schlüpfer über, eine der Todsünden des elastisch-großmaschigen Netzdesigns, schlüpfe in das hinten offene OP-Hemd und klettere auf das bereitstehende Transportbett. Die hinzugeeilte Stationsschwester verabreicht mir die obligatorische LmaA-Tablette. Nun sehe ich mit arg begrenztem Optimismus einer persönlichen Premiere entgegen. Einer Plexus-Anästhesie. Dies bedeutet: ein lokal wirkendes Betäubungsmittel wird unter Verwendung eines spitzen Gegenstandes durch die ach so empfindliche Achselhöhle in den Körper transferiert.
Greifswald (SPA): Zu gegebenen Anlässen bestaunen manche Freunde, dass sich einer in ihrer Mitte integriert hat, der „Losing my Religion“ von R.E.M. oder „Otherside“ von den Red Hot Chili Peppers hört. Damit nicht genug: gar danach tanzt. Meine solistischen Darbietungen auf einer Tanzfläche, die bis soeben zu flotten Hits von Roland Kaiser durch sechzig tippelnde Beine mehrfach vermessen und in der molekularen Zusammensetzung unterer Luftschichten durch vielfältige Wurfelemente und Pirouetten regelrecht zerwirbelt wurde, hinterlassen beim Publikum seriöses Unverständnis. Schlimmer noch: Bei Männerwahl erstirbt der Solidargedanke und es ducken und/oder schnäuzen sich die Damen!
Vor drei Monaten: ein zuversichtlicher André H. im Eingangsbereich des brasilianischen Urwalds
Greifswald / Manaus (SPA): Seit drei Monaten ist der Greifswalder Zoologe André H. im zentralen Amazonasgebiet auf der Suche nach dem Mützenfalter (Papilio pileus). Das Exemplar aus der Ordnung der Lepidoptera (Schmetterlinge) lässt sich einer Überlieferung nach gern auf Mützenschirmen und Hutkrempen nieder und wird aus diesem Grunde auch Hutkantensitzer genannt.
Luftgespiegelt bis Greifswald: Jackson lässt die Hauptstadt der Elben brennen
Greifswald / Hamburg (SPA): Mit einem Geniestreich erfuhr die Tolkien-Reihe „Der Herr der Ringe“ am letzten Wochenende eine unerwartete Fortsetzung. Bis zum letzten Moment der 64-stündigen Übertragung fesselte Regisseur Peter Jackson Millionen ahnungslose Zuschauer an die Fernsehsessel und hielt die Nationen der Welt bei Atem.
Greifswald (SPA): Am Dienstagmorgen erklärt sie die Festwoche anlässlich ihres Geburtstages für beendet: „Jetzt ist erstmal Schluss mit Alkohol!“. Nur zwei Stunden nach diesem Satz meldet mein Handy einen Posteingang: „Am Freitag kommen drei Kollegen zum Grillen und am Samstag sind wir bei Heike zu einem kleinen Umtrunk eingeladen. Ist das okay für dich?“. Mein Phone antwortet extra dry mit einem Smiley. Einem, das grinst.